Kaufmann Kessler kommt in Rage

Wiesbach. Horst Kessler ist üblicherweise ein ganz friedlicher Zeitgenosse, immer freundlich und stets im Laufschritt in seinem Wiesbacher Aktiv-Markt unterwegs, um die Wünsche seiner Kunden zu erfüllen und sein Personal zu unterstützen

 Horst Kessler (rechts) und ein Teil seines Teams damals vor der aufgerissenen Straße. Foto: Andreas Engel

Horst Kessler (rechts) und ein Teil seines Teams damals vor der aufgerissenen Straße. Foto: Andreas Engel

Wiesbach. Horst Kessler ist üblicherweise ein ganz friedlicher Zeitgenosse, immer freundlich und stets im Laufschritt in seinem Wiesbacher Aktiv-Markt unterwegs, um die Wünsche seiner Kunden zu erfüllen und sein Personal zu unterstützen. Wenn allerdings die Rede auf jene Woche im Oktober kommt, in der die Wiesbacher Hauptstraße auf einer Länge von rund einem Kilometer wegen Asphaltierungsarbeiten komplett gesperrt war, kommt der Kaufmann sofort in Rage. Wie unsere Zeitung berichtete, konnten nicht nur die Wohnanlieger ihre Anwesen nur mit größter Mühe erreichen, sondern litten auch Ärzte, Gewerbetreibende und Geschäfte in diesem Straßenabschnitt unter der Sperrung. Horst Kessler war mit seinem Lebensmittelmarkt ganz besonders stark betroffen. Weder konnten die Kunden den Laden mit dem PKW anfahren, noch kamen die Waren-Zulieferer in die Nähe des Geschäftes."Wir hatten in dieser Zeit Umsatzeinbußen von rund 30 000 Euro", ärgert sich der Inhaber des "modernen Tante-Emma-Ladens mit prima Metzgerei-Abteilung" (O-Ton Horst Kessler) über die "Rücksichtslosigkeit" des Landesbetriebs für Straßenbau (LfS). Als zwei Mitarbeiter des LfS ihn mündlich über die Arbeiten an der Straße informiert hätten, sei die Rede von einer nur zweitägigen Vollsperrung gewesen. Dass daraus dann eine ganze Woche geworden sei, habe ihn völlig überrascht. Er habe das Geschäft mangels Waren und Kundenzulauf für zwei Tage ganz schließen müssen, an den übrigen Tagen habe er nur stundenweise öffnen können. "Deswegen hat auch das Personal - fast alles Teilzeitkräfte - finanzielle Einbußen gehabt", so Kessler.

Pünktlich zum Beginn des Wiesbacher Kartoffelmarktes beim Raiffeisen-Markt ("dann kommt die ganze Gemeindeprominenz in den Ort") sei die Straße dann wieder geöffnet worden. "Allerdings bleiben rund zehn Prozent der Kunden seit der Schließung weg", klagt der Kaufmann über die Spät-Folgen des Straßenbaus. Denn, hätten die Leute erst mal den Weg in andere (größere) Geschäfte gefunden, blieben manche eben dauerhaft weg. Die seien nur ganz schwer wiederzugewinnen.

Der LfS mit seiner Informationspolitik ist bei Horst Kessler jedenfalls "unten durch".

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