Erste Hilfe für Vietnam

Rentrisch/St Ingbert · Mit Hilfe des Technischen Hilfswerks unterstützt Ursula Nguyen aus Rentrisch die medizinische Versorgung in Vietnam. Seit rund 30 Jahren steht sie an der Spitze des Vereins „Medizinische Hilfe für Vietnam“. Nun organisierte sie zwei Erste-Hilfe-Wagen.

 Ursula Nguyen mit Norbert Bentz (Zweiter von links) und Peter Förr (Dritter von links) und Bundeswehrsoldaten aus Baumholder. Fotos: THW St. Ingbert

Ursula Nguyen mit Norbert Bentz (Zweiter von links) und Peter Förr (Dritter von links) und Bundeswehrsoldaten aus Baumholder. Fotos: THW St. Ingbert

 Der Sanitätsunimog der Bundeswehr.

Der Sanitätsunimog der Bundeswehr.

Mit dem Ansprechen fremder Personen hat Ursula Nguyen, geb. Zimmer aus Rentrisch keine Probleme. Denn schließlich geht es ihr stets um die "gute Sache". Und das heißt in ihrem Fall: um medizinische Hilfsgüter für Vietnam. So fiel es ihr auch nicht schwer, dem damaligen Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière ihr Anliegen vorzutragen. Sie brauche für die Provinz Khanh Hoa dringend zwei Erste-Hilfe-Wagen. Die dortigen Krankenhäuser hat sie im Laufe von rund 30 Jahren, die sie dem Verein "Medizinische Hilfe für Vietnam" nun schon vorsteht, bereits mit mehr als 3000 ausrangierten Betten aus Deutschland ausgestattet. Zudem mit medizinischen Geräten, ausgedientem Mobiliar, das unter anderem von der Bundeswehr stammte, und vielem anderen - mit Dingen, die in unserer Welt nicht mehr den modernen Standards entsprechen, aber durchaus noch funktionsfähig und verwendbar sind. Vielleicht hätte ja die Bundeswehr entsprechende Fahrzeuge, meinte sie im Gespräch mit dem Minister. Und sie hatte. Schon bald erhielt sie eine Zusage aus dem Ministerium und ein Wagen stand für sie zur Abholung in Baumholder bereit.

Doch wie soll die rege, engagierte Frau, die selbst keinen Führerschein hat und sich zeitweise in Berlin , in Vietnam und in Rentrisch aufhält, diesen Wagen von Baumholder nach St. Ingbert und anschließend nach Berlin transportieren? In Berlin soll er doch noch weiß lackiert werden, bevor er die Reise nach Vietnam antritt. Da wendet sie sich an Norbert Bentz, der St. Ingberter Orts- und Saar-Pfalz-Kreisbeauftragte des THW, wohlweislich, dass die Helferinnen und Helfer in den blauen Anzügen gerne auch humanitäre Hilfsdienste leisten. Sie halfen beispielsweise dem tunesischen Katastrophenschutz, dem Deutsch-Rumänischen Freundeskreis und greifen auch ihr immer wieder unter die Arme. Ob es gilt, Hilfsgüter nach Luxemburg oder sonst wo zu einem demnächst zu verschiffenden Container zu transportieren oder beim Packen von Containern mitzuhelfen - stets ist das THW zur Stelle. Und Norbert Bentz, der sich wie Zugtruppenführer Peter Dörr freut, dass "wir solche Aktionen unterstützen können", war auch dieses Mal dabei. "Wir helfen gerne und dann ist de Maizière ja in seinem neuen Amt als Bundesinnenminister eigentlich auch unser Chef." So machte er sich am letzten Donnerstag mit Peter Dörr und Ursula Nguyen auf den Weg. Dem Zugtruppenführer kam die Aufgabe zu, den Sanitätsunimog nach St. Ingbert zu fahren, wo er es vorerst auf dem THW-eigenen Gelände einen Unterstellplatz gefunden hat. Solange, bis der ehrenamtliche Fahrer Marco Merten aus Berlin Zeit hat, ihn in die Bundeshauptstadt zu überführen.

Der Verein "Medizinische Hilfe für Vietnam e.V." wurde im Jahr 1985 gegründet und zählt mittlerweile rund 50 zahlende Mitglieder und "ganz viele ehrenamtliche Helfer". Spenden in bar oder in Form von Büchern, Kleidern, Schmuck, Spielsachen und Ähnlichem sind willkommen.

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