"Wir wollen eine ganz schnelle Lösung mit Herrn Braun erreichen", sagt Stadtpressesprecher Peter Gaschott. Nachdem Stefan Braun, Geschäftsführer des "Innovationsparks Am Beckerturm" einen Antrag auf Abriss gestellt hat, ist die Stadt unter Zugzwang. Braun kämpft darum, den Hochschlot mit dem markanten Becker-Schriftzug abreißen zu dürfen. Abplatzende Steine gefährdeten die Sicherheit der Menschen, die in der direkten Umgebung arbeiteten, argumentiert er (wir berichteten). Da der Schornstein nicht mehr genutzt wird, seien ihm geschätzte Sanierungskosten von bis zu 480 000 Euro nicht zuzumuten. Der Denkmalschutz hatte in einer ersten Stellungnahme die Position des Innovationspark-Chefs akzeptiert. Der Stadtrat aber mochte unter Berufung auf eine städtische Satzung dem Abriss nicht zustimmen. Zwischenzeitlich hat sich Braun juristisch beraten lassen. So ist es jetzt zu dem Abriss-Antrag gekommen. Er bezieht sich auf einen Paragraphen aus dem Baugesetzbuch. "Die Juristen klären noch, wie wir in dem Fall vorgehen", sagt Pressesprecher Gaschott. Während um die Zukunft des Schlotes gerungen wird, freuen sich sowohl Alexander Funk, Bundestagsmitglied der CDU, als auch Oliver Luksic, der das Saarland für die FDP in Berlin vertritt, eine Sanierungsförderung auf dem Areal der ehemaligen Brauerei Becker verkünden zu dürfen. Demnach fließen aus dem Denkmalsonderprogramm 90 000 Euro nach St. Ingbert als Zuschuss für die Sanierung des Verwaltungsgebäudes im Innovationspark. Wasser auf die Mühlen derjenigen, die den stadtbildprägenden Schlot auf dem Areal gerne erhalten sähen, dürfte diese Aussage von Bundestagmitglied Luksic sein: "Ich freue mich sehr, dass es gelungen ist, die Sanierung des Verwaltungsgebäudes im Ensemble Bierbrauerei Becker in St. Ingbert zu unterstützen. Das zeigt, welche Bedeutung unser Wahrzeichen St. Ingberts auch für den Bund hat. Das ist eine gute Nachricht für St. Ingbert."