Touristisches Konzept Weiher sollen noch attraktiver werden

Jägersburg · Mit der Landschaft, aber auch etwa dem Kletterpark, dem neuen Hotel, dem Biergarten können die Jägersburger Weiher schon jetzt punkten. Ideen, was hier noch passieren könnte, gibt es viele. Nun gab es Geld für ein Konzept.

 Die Weiheranlage in Jägersburg, hier der Brückweiher, lockt schon jetzt viele Besucher. Nun soll sie noch attraktiver werden, wobei man auch die Nachhaltigkeit im Blick hat. In einem umfassenden Gutachten soll nun ein touristisches Naherholungskonzept erarbeitet werden.

Die Weiheranlage in Jägersburg, hier der Brückweiher, lockt schon jetzt viele Besucher. Nun soll sie noch attraktiver werden, wobei man auch die Nachhaltigkeit im Blick hat. In einem umfassenden Gutachten soll nun ein touristisches Naherholungskonzept erarbeitet werden.

Foto: Ulrike Stumm

Beim Wetter machte der April am Donnerstagnachmittag seinem Namen alle Ehre: grauen Wolken, mal ein bisschen Regen, dann wieder Sonne und blauer Himmel. Trotz dieser Temperaturwechsel ist ganz schön etwas los am Brückweiher: Spaziergänger, auch Radfahrergrüppchen und etliche, die sich im Kletterpark nach oben und an Stahlseilen übers Wasser wagen, sind unterwegs. Kein Vergleich natürlich zu Spitzenzeiten: Da kommen schon mal 2000 bis 5000 Menschen an die Jägersburger Weiher. Die Zahl nennt einer, der es wissen muss: Ortsvorsteher Jürgen Schäfer, der sich schon seit vielen Jahren hier engagiert. Seit 15 Jahren sei die Agenda-Gruppe Naherholung dabei, Ideen zur Verschönerung des Gebietes zu sammeln und vor allem um deren Umsetzung zu kämpfen.

Das ist angesichts der Haushaltslage der Stadt keine leichte Sache. Dennoch soll sich hier nun mehr tun. Deswegen kam gestern ein ziemlich ansehnliches Grüppchen vor Ort zusammen. Im Mittelpunkt ein symbolischer Scheck, den Staatssekretär Roland Krämer vom Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz aus Saarbrücken mitgebracht hatte. Genau 49 784,50 Euro standen auf dem Bewilligungsbescheid, den er vor der Naturkulisse symbolisch an die Stadtvertreter überreichte.

Das Geld stammt aus Mitteln des Landes und der EU nach dem saarländischen Entwicklungsplan für den ländlichen Raum im Rahmen des Förderprogramms Leader. Der Weiher, so Krämer, habe nicht nur für die Gegend Bedeutung, sondern auch darüber hinaus. Er solle zu einem entsprechenden Juwel gemacht werden. Für ihn dabei wichtig: Natur und Naherholung beziehungsweise Touristik stünden sich hier nicht als Gegensätze gegenüber, sondern ließen sich kombinieren, wenn man hier sanft vorgehe.

Das Geld werde für die Planung verwendet. Es soll ein Konzept erstellt werden, mit dem die gesamte Situation vor Ort erst einmal betrachtet werde. Ein Gutachter mache sich darin Gedanken darüber, wie das Weiherensemble entwickelt werden könnte, erläutert Dieter Dorda, bei der Stadt Leiter der Abteilung Umwelt und Grünflächen. So soll sozusagen ein Fahrplan dessen entstehen, was hier gemacht werden kann. In etwa einem Jahr soll das Gutachten vorliegen, kündigte er an. Dies alles seien dann Grundideen von einem Fachmann beziehungsweise einer Fachfrau, fügte  Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind hinzu. Vor deren Umsetzung müssten sie natürlich jeweils von den Gremien, dem Ortsrat abgesegnet werden.

Der OB hatte zuvor bereits die Bedeutung des Naherholungsgebietes für die Stadt verdeutlicht. Wobei es der Ausdruck Naherholung nicht mehr so ganz treffe. Denn das Gebiet sei nicht nur für Menschen aus der näheren Umgebung interessant, sondern auch für solche, die von weiter weg anreisten. Es habe sich hier bereits etliches getan, sagt er, auch durch private Investoren. Er führte unter anderem den Kletterpark, die Blockhaus-Gastronomie und das neue Hotel an. Die Stadt versuche, so weit es die Haushaltssituation zulasse, hier ebenfalls etwas zu bewirken, zum Beispiel die Wege in Ordnung zu halten. Dennoch bleibe einiges zu tun. Um das grundlegend zu planen, gebe es jetzt das Geld. Wobei Schneidewind nochmals die Arbeit des Ortsrates und der AG hervorhob. Tourismus sei für Homburg ein Zukunftsprojekt. Dieses Engagement würdigte auch Landrat Theophil Gallo, zugleich Verbandsvorsitzender der Saarpfalz-Touristik. Was die Stadt Homburg  im touristischen Bereich an den Tag lege, mache ihm große Freude. Zudem kündigte er an, die krumme Summe, die auf dem überreichten symbolischen Scheck stand, rund zu machen – auf 50 000 Euro.

Ortsvorsteher Schäfer mahnte an, dass der Oberbürgermeister, wenn das Konzept stehe, auch Geld für Jägersburg zur Verfügung stellen müsse. „Einen Grundstock für das Naherholungsgebiet haben wir“ immer im Haushalt, sagte OB Schneidewind daraufhin. Kleinere Sachen bekomme die Stadt also selbst  gestemmt. Bei größeren Dingen, die umgesetzt werden könnten, sei man aber auf Förderung angewiesen.

 Staatssekretär Roland Krämer (Zweiter von links) brachte am Donnerstagnachmittag einen symbolischen Scheck nach Jägersburg mit. Über das Naherholungsgebiet sprach er mit Ortsvorsteher Jürgen Schäfer (links), Landrat Theophil Gallo (Zweiter von rechts), OB Rüdiger Schneidewind (rechts).

Staatssekretär Roland Krämer (Zweiter von links) brachte am Donnerstagnachmittag einen symbolischen Scheck nach Jägersburg mit. Über das Naherholungsgebiet sprach er mit Ortsvorsteher Jürgen Schäfer (links), Landrat Theophil Gallo (Zweiter von rechts), OB Rüdiger Schneidewind (rechts).

Foto: Ulrike Stumm

Ideen, die in Sachen weitere Verschönerung der Weiher über die Jahre im Gespräch sind, erläuterten Schäfer und Dorda. Das reichte von der Einrichtung eines Wasser- oder eines Baumlehrpfades über die Attraktivierung des schon jetzt beliebten Wasserspielplatzes bis zur Verbesserung der Wege, die vor allem bei schlechtem Wetter und Frost schwer zu begehen seien. Auch der Ausbau von Wohnmobilstellplätzen ist im Gespräch, ebenso wie E-Bike-Ladestationen und eine Lösung für die Parksituation. Kürzlich hatte der Ortsrat über dieses Problem gesprochen. Es gibt im Naherholungsgebiet Jägersburg rund um Gustavsburg, Schloss- und Brückweiher zwar offiziell insgesamt vier Parkzonen. Doch ist dieses Angebot aus Sicht des Ortsrates nicht ausreichend – wenn freie Zeit und schönes Wetter viele Besucher locken (wir berichteten).

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