Verdi prangert „untragbare Zustände“ in Pflegeschule an

Homburg · Die Gewerkschaft Verdi wirft dem Uniklinikum Homburg schwere Mängel in der Ausbildung an der Krankenpflegeschule vor. "Die Ausbildung ist nicht gewährleistet", sagte gestern Verdi-Gewerkschaftssekretär Michael Quetting.

Die Gewerkschaft hat die Verantwortlichen nach eigenen Angaben abgemahnt und fordert ein Einschreiten der Aufsichtsbehörden.

Mehrere Kurse der Schule hätten sich an Verdi gewandt, berichtete Quetting: Stunden fielen aus, von einer Lehrplanung könne nicht gesprochen werden, der Lehrauftrag werde weder in der Theorie noch in der Praxis erfüllt. Es gebe einfach nicht genügend Lehrkräfte. "Kurse werden in Mammutgrößen von über 40 Personen zusammengelegt, prüfungsrelevante Lehrinhalte nicht unterrichtet, dutzende Unterrichtsstunden ohne Lehrkräfte verbracht", sagte Quetting. Insbesondere die Azubis, die kurz vor ihrem staatlichen Examen stehen, seien in Sorge hinsichtlich ihrer Prüfung.

Laut Quetting ist die Situation schon länger bekannt und war mehrmals Gegenstand klinik-interner Beratungen. "Verdi erwartet das sofortige Einsetzen eines Krisenmanagements", sagte der Gewerkschaftssekretär. Unverzüglich müssten neue Stellen für Pflegepädagogen besetzt werden. Als Notlösung müsse die Uniklinik Referenten aus dem eigenen Klinikbetrieb zur Verfügung stellen. Der Umgang mit den Pflege azubis sei ein weiterer Beleg für die geringe Wertschätzung, die man den Pflegenden entgegenbringe, kritisierte Quetting.

Die Uniklinik äußerte sich gestern nicht zu den Vorwürfen.

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