Neujahrsempfang Prost Neujahr, diesmal im Volkshaus

Bexbach. · Beim Neujahrsempfang der Stadt Bexbach sprach Bürgermeister Thomas Leis über die Pläne für das Jahr 2019.

 Nach den Sperrungen der Höcherberhallen im Jahr 2018 fand der Neujahrsempfang der Stadt Bexbach diesmal im Volkshaus statt.

Nach den Sperrungen der Höcherberhallen im Jahr 2018 fand der Neujahrsempfang der Stadt Bexbach diesmal im Volkshaus statt.

Foto: Thorsten Wolf

Beim Bexbacher Neujahrsempfang war es schon oft eisig und kalt draußen, denn er findet immer in der ersten Woche nach Silvester statt. Was beim Empfang am vergangenen Freitag ausnahmsweise mal nicht der Fall war, es fielen nur ein paar vereinzelte nasse Flocken.

Diesmal fand der Empfang nicht, wie üblich, in der Höcherberghalle statt, sondern im Volkshaus. Beim Neujahrsempfang 2018 wusste man noch nicht, dass die Halle im Laufe des Jahres endgültig ihren Geist aufgeben würde. Obwohl sie schon seit langer Zeit keinen besonders ansehnlichen Eindruck mehr machte. Im Volkshaus war es angenehm warm, was für das Fastnachts-Prionzenpaar der Blätsch besonders wichtig war, da es traditionsgemäß in seiner königlischen Aufmachung zum Empfang kommt, was bei der Prinzessin ein kurzärmeliges Ballkleid bedeutet.

Nachdem Bürgermeister Thomas Leis mit seiner Frau gegen 19.20 Uhr den letzten Gast mit Handschlag begrüßt hatte, war das Volkshaus voll und die Stimmung gut, zumal man Bekannte traf, die man sonst kaum sieht,  „Proscht Neijohr” hieß es überall. Um so schwerer fällt es da, die plaudernden Bexbacher zu unterbrechen, eine undankbare Aufgabe, die alljährlich Fachbereichsleiter Alfred Schneider erledigt.

Denn zu einem Neujahrsempfang gehört auch eine Neujahrsrede, auf die sich der Bürgermeister schon seit Tagen vorbereitet hat. Und für diese Rede muss Ruhe herrschen, was schwer fällt, zumal sich alle Besucher im Saal immer gerade so schön „festgeschwätzt” haben, wenn die Rede ansteht.

Leis weiß das natürlich und entschuldigte sich auch gleich: „Ich werde 35 Minuten nicht überschreiten, ich mach‘s nicht länger, versprochen.“ Natürlich waren die Bexbacher höflich und stellten ihre Gespräche ein, aber neugierig waren sie ja auch, denn es hatte nun mal jeder seine eigene Sicht auf die Aktivitäten der Stadt Bexbach im vergangenen Jahr. Da war man natürlich gespannt, wie der Bürgermeister das Jahr 2018 von seiner Warte aus beurteilte.

Zunächst wartete Leis mit einer guten Nachricht auf: „Der Beschluss des Stadtrates steht, wir bekommen eine neue, bedarfsgerechte Halle“. Er bedanke sich bei allen, die ihre Hallen wiederum als Übergangslösung angeboten hatten, insbesondere für den Schulsport.

Damit war schon das Thema gesetzt: Nämlich die Bexbacher Großprojekte wie der Umbau des Stadtkerns, „Aktive Stadt“ genannt, und an die an diesen Umbau gekoppelten Neuerungen. So entstehen im ehemaligen Hägin-Haus ( „Hier fuhr, glaube ich, die erste Rolltreppe in Bexbach“) neue Wohnungen, und  für das ehemalige Postgebäude an markanter Stelle wurden Investoren gefunden, die eine seniorengerechte Nutzung vorantreiben wollen. Die Bahn hat für den Bexbacher Bahnhof einen Aufzug versprochen und die Stadt will das historische Bahnhofsbegäude in ein Kulturzentrum verwandeln.

Weiterhin erfuhr man von Thomas Leis, dass die Stadt Bexbach zu Jahresbeginn flächendeckend mit Glasfaserkabel ausgestattet worden sei, „was vor allem Firmen nützt, die große Datenmengen verschicken müssen.“ Als nächstes wünscht sich Leis „mehr E-Mobil-Tankstellen.“

Der Blumengarten war auch dieses Jahr wieder ein Thema, es ging um die Instandsetzung des Weihers, „in meiner Jugend Enteweiher genannt“, so Leis. Schon nächste Woche wird eine Projektgruppe zusammenkommen, um ein „touristisches Gesamtkonzept“ für den Gesamtbereich Blumengarten/Bergbaumuseum zu erarbeiten.

Ein „dicker Brocken“ nehme allmählich Gestalt an, betonte der Bürgermeister, „es handelt sich dabei um den Oberbexbacher Kindergarten, in dem 130 Kinder Platz finden sollen. „Die Planung des Gebäudekomplexes für 3,7 Millionen Euro, ist fast fertig und wir erwarten in Kürze die Zuschüsse des Landes“. Der Baubeginn könnte dann bald stattfinden, „dann hätten wir am Kälberberg ein Bildungs- und Betreuungszentrum für Kinder vom Krippenalter bis zur Grundschulzeit geschaffen“, so Leis weiter.

Natürlich gab es wieder ein großes Dankeschön an die Bexbacher Kommunalpolitiker im Stadtrat, an die Vereine und vor allem an die Ehrenamtlichen. Ebenso an die Feuerwehr, die sich grundlegend neu strukturieren wird,  denn aus fünf Löschbezirken werden künftig zwei werden, „Feuerwache Süd“ und „Feuerwache Nord“. Im Haushaltsplan, so Leis weiter, sei eine „deutliche Erhöhung des Feuerwehrbudgets“ vorgesehen.

Ein großes Anliegen ist dem Bürgermeister das wirtschaftliche Wohlergehen des Saarpfalz-Parks, weil er sich dort selbst seine ersten Sporen innerhalb der Verwaltung verdient hat.  „Es gibt mit über 1100 Arbeitsplätzen jetzt eine größere Beschäftigung als damals bei der Bundeswehr“, die Gewerbesteuereinnhamen haben sich für Bexbach „in den letzten zehn Jahren verdoppelt“. Es sei ihm wichtig, „dass die Bexbacher Töchter und Söhne vor Ort einen Job finden und nicht nach München oder Saarbrücken umziehen müssen.“

Das sei auch für das Bexbacher Sozialgefüge wichtig, „damit jeder, der hier bleiben möchte, vielleicht, weil er sich um seine Eltern oder Verwandten kümmern möchte,  das auch kann und nicht auswandern muss.“ Thomas Leis wünschte am Ende allen Glück, Gesundheit und vor allem ein friedliches Jahr 2019 und endete mit dem Bergmannsgruß „Glück auf”.

Kaum hatte er geendet, stieg der Geräuschpegel in der Halle langsam an, die Gäste des Neujahrsempfangs nahmen ihre Gespräche wieder auf und freuten sich, dass sie bei Sekt und Brezeln einen netten gemeinsamen Abend verbringen konnten.

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