Neubau in der Altstadt

Homburg · Sechs Millionen Euro werden in der Homburger Untergasse investiert. Entstehen soll ein reines Wohnhaus. Gerechnet wird mit einer Bauzeit von gut einem Jahr. Gestern Nachmittag war Spatenstich für das Vorhaben.

 Das „grüne Haus“ direkt neben dem Café Maas wurde bereits abgerissen. Auf diesem und einem angrenzenden Grundstück soll ein mehrgeschossiges Wohnhaus entstehen. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

Das „grüne Haus“ direkt neben dem Café Maas wurde bereits abgerissen. Auf diesem und einem angrenzenden Grundstück soll ein mehrgeschossiges Wohnhaus entstehen. Foto: Stumm/SZ-Redaktion

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Baugruben im Nieselregen sind jetzt nicht per se ein Hingucker. Für den Spatenstich zu einem Neubau-Projekt in der Homburger Untergasse zeigte sich aber gestern dann doch noch zaghaft die Sonne. Außerdem war auf Plänen und einem großen Plakat zu sehen, wie es hier einmal aussehen soll. Bevor die Bauherren , Homburgs Oberbürgermeister Rüdiger Schneidewind und die Architekten- alle mit Schutzhelmen ausgestattet -, zu den Spaten griffen, wurden noch weitere Details präsentiert. Zudem hatte der Verwaltungschef die Teil-Baugenehmigung mitgebracht, ohne die es gar nicht hätte losgehen können.

Wer derzeit mit offenen Augen durch Homburg gehe, der sehe, "dass hier ein bisschen was passiert", sagte Klaus Erhardt, gemeinsam mit seinem Bruder Rolf Erhardt und Manfred Fischer, einer der drei Initiatoren des Projekts, die sich in einer Bauherrengemeinschaft zusammengeschlossen haben. Viele private Bauherren hätten Geld in die Hand genommen, um die Altstadt zu verschönern, unterstrich er und nannte als Beispiel den Marktplatz, auf dessen Rückseite die Untergasse quasi liegt. Nicht nur im Kerngebiet, sondern auch in Randgebieten gebe es Projekte, so Erhardt weiter, und er betonte: Die Stadt sei auf dem richtigen Weg. Auch mit dem Neubau der Wohnanlage in der Untergasse soll zur Verschönerung des Stadtbildes beigetragen werden. Eine Erweiterung des Bauvorhabens habe zunächst einmal zu Verzögerungen geführt: Zunächst habe das Gebäude nur auf einem Grundstück entstehen sollen, später konnte eine weitere Fläche direkt daneben erworben und einbezogen werden. Deshalb habe der erste Entwurf eingestampft werden müssen, ein zweiter Antrag auf einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan sei eingereicht und recht schnell abgesegnet worden.

So sollen nun auf 1300 Quadratmetern Grundstücksfläche 14 hochwertige Wohnungen entstehen, geplant sind dazu 26 Parkplätze, 22 davon in einer Tiefgarage. Noch ist wenig zu sehen, allerdings wurde das grüne Haus, das bislang auf einem Grundstücksteil stand, bereits abgerissen. In zwei bis drei Wochen soll es losgehen mit den Arbeiten, planen die Investoren, die Bauzeit wird mit etwa 14 Monaten veranschlagt. Das Bauverfahren , führte Erhardt aus, sei etwas schwieriger geworden: Durch die Auswirkungen der Erbach-Aue seien Pfahlgründungen notwendig. Das Investitionsvolumen liege bei sechs Millionen Euro .

OB Schneidwind wies ebenfalls darauf hin, dass sich in der Stadt sehr viel tue. Vieles liege nicht in öffentlicher Hand. Das sei durch den Haushalt auch gar nicht möglich. Innerstädtisches Wohnen, auch bis ins hohe Alter, sei sehr wichtig, belebe eine Innenstadt. Baustellen brächten zwar immer auch Probleme mit sich für die Nachbarn, den Verkehr, die Gewerbetreibenden. Schneidewind warb aber für Verständnis, denn: "Eine Stadt, in der nicht gebaut wird, stirbt."

Weitere Einzelheiten gab es dann noch von Jens Stahnke - er bildet gemeinsam mit Mario Krämer das Architekten-Duo. Das Haus - geplant sind neben dem Erdgeschoss, zwei Obergeschosse und ein zurückgesetztes Dachgeschoss - soll unterschiedliche Wohnungsgrößen bieten, jeweils Senioren gerecht ausgestattet. Die wenigen Restflächen des Grundstücks sollen "fast parkähnlich begrünt werden".

Er denke, so Stahnke weiter, das Bauprojekt sei eine Initialzündung, die der Gasse "sehr gut tut".

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