Grabfeld für tot geborene KinderWie die Stadt Saarlouis die Friedhofsgebühren stabil halten willGrabfeld für tot geborene Kinder

Saarlouis. Die Friedhofsgebühren in Saarlouis bleiben auf mindestens sieben Jahre stabil. Der Stadtrat stimmte jetzt einer Maßnahme zu, die das ermöglichen soll. Die Stadt ist gesetzlich verpflichtet, die Gebühren so zu berechnen, dass 65 Prozent aller Kosten zum Unterhalt ihrer acht Friedhöfe abgedeckt werden

Saarlouis. Die Friedhofsgebühren in Saarlouis bleiben auf mindestens sieben Jahre stabil. Der Stadtrat stimmte jetzt einer Maßnahme zu, die das ermöglichen soll. Die Stadt ist gesetzlich verpflichtet, die Gebühren so zu berechnen, dass 65 Prozent aller Kosten zum Unterhalt ihrer acht Friedhöfe abgedeckt werden.Dabei steht sie nach eigenen Aussagen vor Problemen, die sie mit Einsparungen nicht beseitigen kann. Zum einen seien die Friedhofsflächen in Saarlouis einst auf eine Größe von 80 000 Einwohnern angelegt worden. Ein Beschluss der 70er Jahre, drei Friedhöfe zu schließen, weil die Einwohnerzahl die angenommene Höhe niemals erreichen würde, wurde 1990 wieder zurückgenommen.

Dafür werden seit Jahren die Friedhöfe von den Randbereichen her verkleinert - aber das braucht Zeit. Zudem sei der Anteil von Urnenbeisetzungen auf jetzt 70 Prozent gestiegen - das erhöht die Freiflächen auf den Friedhöfen, deren Pflege Geld kostet und in die Gebühren wie eine Umlage eingerechnet wird.

Fazit: "Das Flächenüberangebot ist gewaltig." Die nicht belegten Flächen haben aber Wert als städtische Grünanlagen. Die Stadt hat deswegen diese Grünflächen, 45 Prozent der Friedhofsflächen, herausgerechnet und die Kosten für die Pflege dem Posten allgemeine Grünflächenunterhaltung zugeschlagen. Sie werden jetzt also nicht mehr von denen mitbezahlt, die ein Grab belegt haben.

Ohne diese Verschiebung liegt die Kostendeckung 2011 bei nur 54 Prozent, was mit einer kräftigen Gebührenerhöhung ausgeglichen werden müsste. Mit der Verschiebung komme man auf einen Deckungsgrad von 85 Prozent. Zu erwarten sei, dass dadurch die Friedhofsgebühren auf sieben Jahre, vielleicht länger, nicht angehoben werden müssten.

Allerdings will die Stadt mittelfristig die Struktur der Grabgebühren überarbeiten. Bislang werden sie nach der Größe eines Grabes berechnet. we

Saarlouis. Auf dem Neue-Welt-Friedhof in Saarlouis wird ein Grabfeld für tot geborene Kinder eingerichtet. Das beschloss jetzt der Stadtrat. Er folgte damit dem Wunsch von Krankenhausseelsorgern. Die Sarg- und Urnengräber des Feldes ("Sternengräber") sind für im Schnitt drei Begräbnisse tot geborener Kinder vorgesehen, für die keine Bestattungspflicht besteht. Die Gestaltung soll über einen Wettbewerb für Künstler und Bildhauer erfolgen. Die Kosten für die Bestattung und die Pflege übernimmt die Stadt Saarlouis. Sollten tot geborene Kinder bestattet werden, konnte dies bislang nur in einem Familiengrab oder auf einem Gemeinschaftsgrab in Saarbrücken geschehen. we

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