Frische Töne für die Partnerschaft

Quierschied · Zur Feier des Jubiläums und zur Wiederbelebung der Verbindung ist eine Delegation aus Österreich zurzeit in Quierschied. Die Gäste sorgten mit einem spontanen Konzert gleich für frischen Wind und gute Stimmung.

 Die Delegationen der beiden Partner vor dem Patenschaftsabend Foto: Thomas Seeber

Die Delegationen der beiden Partner vor dem Patenschaftsabend Foto: Thomas Seeber

Foto: Thomas Seeber

Totgesagte leben länger, lautet ein Sprichwort. So scheint es auch mit der Patenschaft zwischen Quierschied und Trieben zu sein. Wobei: "Tot" war sie nie. Es ist in der letzten Zeit nur etwas ruhiger um sie geworden.

Seit 50 Jahren besteht offiziell die Freundschaft zwischen den Saarländern und der Stadtgemeinde in der Steiermark. Und dennoch: "Der Flächenbrand der Euphorie ebbte ab, der Glanz verblasste", stellte Helmut Schöttl am vergangenen Samstagabend in der halb vollen Jahnturnhalle fest. Beim Patenschaftsabend zum 50-jährigen Jubiläum war der Triebener Bürgermeister bei seiner Rede bemerkenswert offen. "Dennoch: Sie lebt", sagte er zu den Gästen, darunter alleine 51 Einwohner aus der Steiermark, und forderte sie auf, neue Impulse zu setzen. Schon das Alter sorge dafür, dass ein Generationswechsel stattfinden müsse, damit die Freundschaft zwischen Deutschland und Österreich weiterhin auf Dauer bestehen bleiben kann. Er setzte dabei voraus, dass auch die Quierschieder weiterhin an der Völkerverständigung im Sinne des Europäischen Gedankens interessiert sind. Zusammen mit seinen anwesenden Stadtratskollegen überreichte er Bürgermeisterin Karin Lawall und ihren beiden Vorgängern, Klaus Meiser und Otwin Zimmer, eine Jubiläumsurkunde. Ferner wurden an Norbert Rosar und Axel Matheis Geschenke für die Koordination und Organisation überreicht.

Etwa gleich alt

Bürgermeisterin Karin Lawall erinnerte in ihrer Rede an die Anfänge der Patenschaft. Dabei betonte die Quierschieder Verwaltungschefin die Gemeinsamkeiten der beiden Kommunen. So seien beide etwa gleich alt. Sowohl in Trieben als auch in Quierschied lebte man lange Zeit vom Bergbau. Was den "Quierschdern" ihre Kohle war, stellte für die Triebener das Magnesit dar. Lawall berichtete, dass man seit 2011 dabei sei, das Verhältnis wiederzubeleben. Man habe man einiges an Plänen aufgestellt, um die Langzeitfreundschaft zu intensivieren. Das Unwetter im letzten Jahr in Trieben sorgte jedoch für Verzögerungen: Teile der Quierschieder Partnerstadt mussten evakuiert werden. In der Folge wurde der Schüleraustausch verschoben. Auch die Organisation der Jubiläumsfeier in Trieben zum 50-Jährigen konnte nur mit Verspätung erfolgen. Eine Gebietsreform stellte die Selbstständigkeit der Stadt länger in Frage und sorgte so für Verzögerungen.

Zwischenzeitlich hat man sich in Österreich wieder vom Unwetter erholt und Trieben hat auch seine Selbstständigkeit behalten. Auch Bürgermeisterin Lawall hofft auf eine Fortführung des Patenschaftsgedankens. Und da ist sie schon alleine wegen des spontanen Konzertes der Musikkapelle St. Lorenzen im Paltental (Kapellmeister: Peter Mayerhofer), die die Triebener Delegation begleitete, optimistisch: Die Österreicher gaben am Freitagabend unvermittelt bei der Ankunft ein Konzert auf dem Quierschieder Marktplatz.

Natürlich waren sie auch am Samstagabend beim Patenschaftsabend mit von der Partie. Die Saarländer hatten den Saarknappenchor (Leitung: Dieter Eckstein/Moderation: Walter Engel), der seit 35 Jahren in Quierschied probt, zum Programm beigesteuert. Youheng Lü (15) von der Musikschule Sulzbach-/Fischbachtal beeindruckte beim Festakt mit Stücken von Johann Sebastian Bach auf dem Violoncello.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort