Vierergespann präsentiert künstlerische Vielfalt

Dillingen · Die Bitte um Räumlichkeiten wurde umgehend positiv von Bürgermeister Franz-Josef Berg beantwortet. Kurz darauf konnten die vier Künstlerinnen des Kunst Forums Saarlouis ein Ladenlokal in der Dillinger Stummstraße 34 beziehen. Am Freitag war die Eröffnung des Stadtateliers.

 Maria Montnacher-Becker (v.l.), Ulrike Rupp-Altmeyer, Greta Weiland-Asbach und Karin Plocher bei der Eröffnung. Foto: Seeber

Maria Montnacher-Becker (v.l.), Ulrike Rupp-Altmeyer, Greta Weiland-Asbach und Karin Plocher bei der Eröffnung. Foto: Seeber

Foto: Seeber

Franz-Josef Berg sieht das Stadtatelier des Künstlerinnenquartetts als Bereicherung der Stadt an. Und der Besucherandrang zur Eröffnung gab ihm recht. Die erste Ausstellung hängt, die Vielfalt der Bilder ist verblüffend. Da sind beispielsweise die Bilder von Greta Weiland-Asbach, kräftig koloriert und plakativ gemalt. Die Saarlouiserin lockt "die aufreizende, magische Farbgebung, das expressiv Leuchtende". Sie spiegelt ihr Lebensgefühl. Aber neben Themen, die ihr die Natur vorgibt, oder anderen setzt sie sich mit sozialkritischen Problemen auseinander. Kaltnagelradierungen auf Tetrapacks, Holzschnitte, Zeichnungen sowie Keramiken und Installationen gehören ebenso zu ihrem Repertoire.

Ulrike Rupp-Altmeyer (Bous) überlagert Organisches, Florales, mit Figürlichem. Einige Acrylbilder zeigen ihre Neigung zu Geometrie und Schrift. Am Spannendsten sind ihre neuesten kleinformatigen Kohle-Graffitzeichnungen. Mehrere Schichten sind mit Ölkreide bearbeitet, hinten wie vorne. Die Leichtigkeit sowie Licht und Schatten erzielt die Künstlerin durch Transparentpapier, das sie zwischen die Blätter legt. So schweben die kleinformatigen Zeichnungen im Rahmen unter Glas.

Die Dritte im Bunde dieser Ateliergemeinschaft ist Karin Plocher (Ittersdorf). Sie zeigt Porträts und Bronzefiguren. Ihren eigenen Reiz haben ihre Monotypien. Statt auf Papier zeichnet und malt sie auf Glas und druckt die Vorlage auf Papier. Die Farbe muss allerdings noch feucht sein.

Einen völlig anderen Stil bevorzugt Maria Montnacher-Becker (Hemmersdorf). Sie nähert sich der "Informellen Malerei", einem Genre der abstrakten Kunst. Die Harmonie von Farbe und Form ist ihr oberstes Gebot. Sie beginnt direkt auf der Leinwand. Mit großem Pinsel entsteht der Untergrund. Danach wird mit kleineren Pinseln weitergearbeitet. Monochrome Flächen sind in mehreren Schichten aufgetragen, werden wieder abgeschmirgelt. Das Ergebnis ist beeindruckend.

Die Ateliergemeinschaft will ihr neues Domizil zwei bis dreimal in der Woche sowie zu Stadtfesten öffnen, sodass Besucher ihnen bei der Arbeit zusehen können.

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