Falschparker am neuen Kirchplatz

Merzig · „Nach knapp einjähriger Bauzeit lässt sich das zukünftige Erscheinungsbild des Kirchplatzes St. Peter bereits gut erkennen.

Mit viel Liebe zum Detail ist ein Ambiente entstanden, das aus historischer Sicht den Platzcharakter herrlich widerspiegelt und sich nahtlos in das Umfeld integriert", kommentiert die Stadtverwaltung in einer Pressemitteilung. Lediglich der Bereich um die ehemalige mittelalterliche Kirche St. Walpurga soll auf Grund bestimmter Materialien, die in den Wintermonaten nicht verarbeitet werden können, erst im Frühjahr fertig gestellt werden. Dennoch zeige sich bereits jetzt, dass der neu gestaltete Platz von der Bevölkerung als Kommunikationszentrum gut angenommen werde, heißt es weiter.

Auch die Parkplatzsituation konnte durch die zum Teil erfolgte Freigabe der Parkflächen verbessert werden. Von den insgesamt 42 Parkplätzen im Umfeld der Kirche St. Peter und des Merziger Vereinshauses stehen bereits 28 der Allgemeinheit zur Verfügung. Dabei heben sich die Parkplätze durch grau gepflasterte Steine vom rötlich gestalteten Gesamtambiente ab. Dennoch musste das Ordnungsamt der Kreisstadt Merzig feststellen, dass häufig außerhalb der markierten Parkflächen Fahrzeuge abgestellt wurden. "Dieser Zustand stellt eine Ordnungswidrigkeit dar, die bisher vom Ordnungsamt kulanterweise nicht geahndet wurde", informiert die Stadt. "Lediglich per Hinweiszettel wurden die Falschparker über ihr fehlerhaftes Verhalten informiert." Die Kreisstadt Merzig appelliert daher an alle Fahrzeugführer, ihr Auto nur auf den markierten Parkflächen abzustellen. Künftig werde das verkehrswidrige Parken mit gebührenpflichtigen Verwarnungen geahndet. Man kann durchaus zu anderen Einschätzungen als die Stadtverwaltung in puncto Kirchplatz-Gestaltung kommen. Es gäbe eine Reihe von Kritikpunkten. Aber über Geschmack sollte man tunlichst nicht streiten.

Entlarvend jedoch ist, dass die Stadt in ihrer Pressemitteilung den gravierendsten Minuspunkt am neuen Kirchplatz selbst thematisiert: die Autos. Klar, die müssen irgendwo parken. Klar auch, Parkplätze sind wichtig für den Handel in diesem Bereich der Stadt. Aber momentan herrscht Park-Anarchie am Kirchplatz. Und wird mal geregelt geparkt, dann wird das abgestellte Blech zum optischen Fremdkörper, der so störend wirkt wie ein fetter Pickel mitten auf der Nase. Dies fällt inzwischen sogar Menschen auf, die bei der heftigen Diskussion "Pro und kontra Autos auf dem Platz" im vergangenen Jahr Partei für die Parkflächen direkt an der Kirche bezogen haben. Mit Ästhetik hat das alles nichts zu tun.

Wenn also bereits jetzt - der Platz ist ja noch nicht fertig - von offizieller Seite das Parken rund um St. Peter angeprangert wird, dann darf man gespannt sein, wie sich dies nach der endgültigen Fertigstellung entwickeln wird. Die Verantwortlichen schlüpfen dann in die Rolle des Zauberlehrlings: "Die Geister, die ich rief. . ."

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