Ein Trauerspiel um den Volkstrauertag?

Holz. Um Kosten zu senken, so der Vorschlag des Wahlschieder Ortsvorstehers Reiner Zimmer (SPD), solle der Volkstrauertag mit Kranzniederlegung künftig im jährlichen Wechsel zwischen Wahlschied und Holz gefeiert werden. In diesem Jahr also auf dem Wahlschieder Friedhof, im nächsten Jahr auf dem Holzer Friedhof

Holz. Um Kosten zu senken, so der Vorschlag des Wahlschieder Ortsvorstehers Reiner Zimmer (SPD), solle der Volkstrauertag mit Kranzniederlegung künftig im jährlichen Wechsel zwischen Wahlschied und Holz gefeiert werden. In diesem Jahr also auf dem Wahlschieder Friedhof, im nächsten Jahr auf dem Holzer Friedhof.Zimmers Parteikollege Jan Paul, zugleich Ortsvorsteher von Holz, hatte Zustimmung signalisiert, und auch der Wahlschieder Ortsrat stimmte in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich Zimmers Idee zu.

Den Plänen zustimmen musste jetzt noch der Holzer Ortsrat. Und der spielte nicht mit: "Ich habe Bauchweh bei diesem Vorschlag", sagte Karlheinz Bruckmann (SPD) in der Holzer Ortsratssitzung. Er kritisierte, dass Reiner Zimmer seine Idee beim jüngsten Wahlschieder Seniorennachmittag schon öffentlich kundgetan habe, ohne den Beschluss des Holzer Ortsrates abzuwarten. Bruckmann, auch Vorsitzender des Sozialverbandes VdK, Ortsverband Holz" sagte außerdem: "Der VdK hat den Holzer Ehrenfriedhof neu gestaltet. Dort sind Ehrengräber von toten Holzer Soldaten. Wir sollten es sein lassen, den Volkstrauertag abwechselnd hier und dann in Wahlschied zu feiern. Denn wenn in Wahlschied gefeiert wird, gehen Holzer nicht dorthin und umgekehrt auch nicht."

Sinkendes Ortsratsbudget

Unterstützung bekam Bruckmann von Manfred Schmidt (CDU): "Ich habe ja nichts dagegen, wenn wir mit Wahlschied Dinge gemeinsam machen. Aber Reiner Zimmer sieht das Ganze nur aus der Position des Kostensparens. Der Volkstrauertag ist aber ein Ehren- und Gedenktag, den sollte man so lassen, wie er ist. Auch wenn nur zehn Leute auf den Friedhof kommen."

Jan Paul versuchte Verständnis zu wecken für Zimmers Idee: "Das Ortsratsbudget wird im nächsten Jahr gekürzt. Da muss man schon überlegen, wie man mit dem immer weniger werdenden Geld klar kommt."

Anders der SPD-Fraktionssprecher Sascha Mund: "Es geht um die Einsparung von 120 Euro. Im Grunde ist es ein richtiger Ansatz, wenn die Politik sich überlegt, wo gespart werden kann. In diesem konkreten Falle aber werde ich nicht zustimmen, weil ich die Art und Weise des Ortsvorstehers Zimmer für schlechten Stil halte. Vielleicht hat es dazu Gespräche mit unserem Ortsvorsteher gegeben, aber mit mir nicht."

So stimmte nur die FDP dem Vorschlag des Wahlschieder Ortsrates zu, CDU und SPD lehnten ihn ab, Jan Paul enthielt sich. Gleichzeitig beschloss der Holzer Ortsrat jedoch einstimmig, dass der Seniorennachmittag ab dem nächsten Jahr gemeinsam mit Wahlschied gefeiert werden solle. Manfred Schmidt: "Der Seniorennachmittag kostet richtig Geld, die Besucherzahlen sind rückläufig, weil die 'jüngeren Älteren' nicht mehr zu dieser Veranstaltung gehen. Es macht deshalb Sinn, über etwas Gemeinsames nachzudenken."

Gemeinsamer Senioren-Tag

Auch Susanne Kellner (FDP) stimmte zu, man solle es aber im Vorfeld absprechen. Einstimmig beauftragte der Holzer Ortsrat seinen Ortsvorsteher, mit Wahlschied Kontakt aufzunehmen und ein Gespräch zwischen Ortsvorstehern und Fraktionsvorsitzenden zu vereinbaren. dg

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