Ein Gotteshaus - funktional und schön

Herrensohr. Ein rundes Jubiläum feiert am Wochenende die Kreuz-Kirche in Herrensohr. Denn: Mit einem festlichen Gottesdienst am 30. Januar 1910 wurde sie erstmals in Betrieb genommen. Das 100-jährige Bestehen begeht nun die evangelische Kirchengemeinde am kommenden Sonntag, 24. Januar, ab 17 Uhr mit einem geistlichen Konzert

Herrensohr. Ein rundes Jubiläum feiert am Wochenende die Kreuz-Kirche in Herrensohr. Denn: Mit einem festlichen Gottesdienst am 30. Januar 1910 wurde sie erstmals in Betrieb genommen. Das 100-jährige Bestehen begeht nun die evangelische Kirchengemeinde am kommenden Sonntag, 24. Januar, ab 17 Uhr mit einem geistlichen Konzert. Unter Mirwirkung des Kirchenchores, durch Orgel und Blockflöten soll ein musikalischer Rückblick auf 100 Jahre kirchengemeindliche Arbeit in Herrensohr gehalten werden.

Im Anschluss an das Konzert findet im großen Saal der Kreuz-Kirche eine Jubiläumsfeier mit Verköstigung statt, zu der alle Gemeindeglieder und andere Freunde herzlich eingeladen sind.

Als besonderer Gast zu diesem Ereignis ist Nathan Gasatura, Bischof der Partnerdiözese Butare in Ruanda (Zentralafrika) in Herrensohr zu Gast.

Aus der kirchlichen Chronik geht hervor, dass im Jahr 1893 der evangelische Kirchenbauverein gegründet wurde. Er erwirbt vier Jahre später den Kirchbauplatz in der Johannesstraße. Die Planungsphase für das Gotteshaus selbst erstreckt sich über fünf Jahre. 1908 vergibt das Presbyterium die Aufträge. Das Gesamtvolumen soll nicht mehr als 61 000 Mark überschreiten. Kirchweihfest ist schließlich am 30. Januar 1910. Die Gesamtkosten des Kirchbaus belaufen sich am Ende auf knapp 126 000 Euro. Der Erste Weltkrieg jedoch und die anschließende Inflation verändern die finanzielle Lage vollkommen.

Nachdem sich Pläne und Modelle zum Bau eines Versammlungsraums als nicht realisierbar herausstellen, beschließt das Presbyterium im Jahr 1971, die Kirche umgestalten zu lassen. Ein Jahr später werden die Pläne des Trierer Baurates Heinrich Otto Vogel für gut befunden. Die Langhauskirche soll in eine Querhauskirche umgebaut, in Höhe der Emporen eine Betondecke eingezogen und so ein Teil des Gotteshauses in zwei Geschosse aufgeteilt werden: oben ein Gemeindesaal, unten Unterrichtsräume, kleine Sitzungszimmer, Teeküche, Sanitäranlagen. Durch Herausnehmen der Emporen wiederum sollen die Kirchenfenster besser zur Geltung kommen. Die Abschlusswand zwischen dem künftigen Gottesdienstraum und dem Langhaus sollte so gestaltet werden, dass sowohl Ober- wie auch Erdgeschoss als Erweiterung bei Festgottesdiensten zur Verfügung stehen. Die Baukosten werden auf 775 000 Mark veranschlagt. Der Plan, die Orgelempore ebenfalls abzureißen, wird verworfen.

Nach einer Bauzeit von 16 Monaten wird die Kirche 1975 wieder freigegeben. Und mit der Konfirmation am 23. März wird sie erstmals wieder genutzt. Dabei wird nach einem Beschluss des Presbyteriums mit landeskirchlicher Genehmigung dem Gotteshaus der Name Kreuz-Kirche gegeben. Zu guter Letzt ließ die Kirchengemeinde 1979 durch die Straßburger Firma Mühleisen eine neue Orgel bauen. Alles in allem ist die Kreuz-Kirche ein sehr schmuckes Haus. Auf jeden Fall sollte man es sich einmal genauer anschauen. Oder einen Gottesdienst besuchen.

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