Der mit dem Wolf tanzt

Merzig. "Der Wolf ist nicht schlecht, er wird von den Menschen schlecht gemacht", sagt Werner Freund. Es ist kurz nach 16 Uhr, und jeder ist neugierig, was es mit Werner Freund und seinen Wölfen auf sich hat. "Ich habe alle Wölfe hier im Wolfspark selber großgezogen, deswegen bin ich für sie der Alpha-Wolf", erklärt Werner Freund

 Werner Freund inmitten seiner weißen Wölfe. Foto: Rolf Ruppenthal

Werner Freund inmitten seiner weißen Wölfe. Foto: Rolf Ruppenthal

Merzig. "Der Wolf ist nicht schlecht, er wird von den Menschen schlecht gemacht", sagt Werner Freund. Es ist kurz nach 16 Uhr, und jeder ist neugierig, was es mit Werner Freund und seinen Wölfen auf sich hat. "Ich habe alle Wölfe hier im Wolfspark selber großgezogen, deswegen bin ich für sie der Alpha-Wolf", erklärt Werner Freund. Im Merziger Wolfspark gibt es insgesamt 25 Wölfe, die sich zu fünf Rudeln zu je fünf Tieren zusammengeschlossen haben. Seit den 70er Jahren erforscht Werner Freund das Verhalten der Wölfe. Freund ist voll akzeptiert"Schwerpunkt ist, wer ist der Wolf als Individuum", erklärt Freund. Dafür, so erzählt er den Besuchern, beißt er schon mal bei einer Fütterung in totes Rehfleisch, um von den Wölfen als Artgenosse vollkommen akzeptiert zu werden. "Schlafen Sie auch bei den Wölfen?" lautet die Frage eines kleinen Mädchens. "Nur wenn sie klein sind" antwortet Werner Freund mit einem Lächeln. Er berichtet auch, wie ihm einmal von einer Wölfin ein Stück vom Ohr abgebissen wurde. Gleich danach kam der oberste Wolf des Rudels und leckte ihm die Wunde. Man sieht, dass Werner Freund nicht zu Unrecht den Namen "Der Wolfsmensch" trägt. Bei der Fütterung der Wölfe, heute gibt es Forellen und Schafsfleisch, weht der Geruch von totem Fleisch zu den Besuchern herüber. Auch die Wölfe haben bereits die Witterung aufgenommen und schleichen nervös vor der Tür herum. Werner Freund betritt mit den Futtereimern das Gehege und wirft ihnen das Futter hin. Die Wölfe fressen es gleich. Sobald der erste Hunger gestillt ist, kommen die Wölfe zu Werner Freund, der mittlerweile auf einem Baumstamm Platz genommen hat. Er wird vom obersten Wolf stürmisch angesprungen, der ihm das Gesicht mehrfach herzlich ableckt. "Empfindlich darf man da nicht sein", kommentiert Werner Freund die wilde Art der Begrüßung des Wolfes. Diesmal müssen die Besucher schmunzeln. Am Ende der Führung gibt Werner Freund Autogramme, und es werden Fotos mit ihm gemacht. "Wir sind aus Kaiserslautern und hätten nicht damit gerechnet, dass die Führung nichts kostet. Durch die gute Beschilderung haben wir den Wolfspark auch ohne Probleme gefunden", bewertet die Mutter einer Familie. Die kostenlose Parkplätze direkt vor dem Wolfspark ergänzen das familienfreundliche Konzept des Wolfparks.Besonderes ErlebnisWeiterhin berichtet sie: "Mein Mann und ich sind Lehrer. Wahrscheinlich werden wir mit unseren Schulklassen einen Ausflug nach Merzig in den Wolfspark machen. Es hat uns und unseren Kindern hier sehr gut gefallen." Der Merziger Wolfspark ist für jeden, egal ob groß oder klein, von fern oder nah, ein außergewöhnliches Ausflugsziel. Werner Freund zusammen mit seinen Wölfen zu sehen, ist ein beeindruckendes Erlebnis, das man so schnell sicher nicht vergessen wird. Weitere Informationen zu Werner Freund und zum Wolfspark gibt es im Internet unter der Adresse www.wolfspark-wernerfreund.de

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