Mehrere Kassen zahlen weitere Vorsorgeuntersuchungen für Kinder

Saarbrücken. Alle Eltern kennen sie: Die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 und J1. Dabei wird die Entwicklung der Kinder von ihrer Geburt bis zum fünften Lebensjahr und im Alter von zwölf bis 14 Jahren untersucht. Die Kinder- und Jugendärzte dokumentieren die Teilnahme in einem gelben Heft

 Für Kleinkinder müssen alle Krankenkassen die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen übernehmen. Foto: dpa

Für Kleinkinder müssen alle Krankenkassen die Kosten für die Vorsorgeuntersuchungen übernehmen. Foto: dpa

Saarbrücken. Alle Eltern kennen sie: Die Vorsorgeuntersuchungen U1 bis U9 und J1. Dabei wird die Entwicklung der Kinder von ihrer Geburt bis zum fünften Lebensjahr und im Alter von zwölf bis 14 Jahren untersucht. Die Kinder- und Jugendärzte dokumentieren die Teilnahme in einem gelben Heft.Ärzte bieten seit 2008 drei zusätzliche Vorsorgeuntersuchungen an, sagt die Kinder- und Jugendmedizinerin Dr. Sigrid Bitsch. Das sind die U10 für Kinder von sieben bis acht Jahren, die U11 für Kinder von neun bis zehn Jahren und die J2 für Jugendliche von 16 bis 17 Jahren. "Die große zeitliche Lücke zwischen U9 und J1 wird mit der U10 und der U11 geschlossen", erklärt Bitsch. An der U9 nehmen Kinder mit fünf Jahren teil, die J1-Untersuchung findet statt, wenn die Jugendlichen zwölf bis 14 Jahre alt sind. "Gerade die Versorgung im Grundschulalter liegt uns besonders am Herzen", sagt Bitsch, die zugleich Fachgruppenvorsitzende der Kinder- und Jugendärzte im Saarland ist. Bei den Untersuchungen soll es etwa um Schulschwierigkeiten und richtige Ernährung gehen.

Nicht alle Krankenkassen übernehmen die Kosten dafür. Die Techniker Krankenkasse (TK) bezahlt ihren Versicherten seit dem 1. Juli die drei Untersuchungen. "Die Patienten legen einfach ihre Versichertenkarte beim Arzt vor", erklärt der Leiter der TK-Landesvertretung Saarland, Jörn Simon. Zwölf Prozent der Kinder im Saarland seien beim Schuleintritt übergewichtig. Das soll bei einer Untersuchung erkannt und behandelt werden. 76 000 Versicherte habe die TK im Saarland, 900 mitversicherte Kinder würden künftig pro Jahr an jeder Untersuchung teilnehmen. Die TK hat dafür einen Vertrag mit dem Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) und der Kassenärztlichen Vereinigung des Saarlandes (KV) abgeschlossen. "Die Abwicklung des Vertrages über die KV minimiert für die teilnehmenden Ärzte den bürokratischen Aufwand", sagt Dr. Gunther Hauptmann, Vorsitzender des KV-Vorstandes.

Auch die Barmer GEK übernimmt die Kosten. "Wenn die Versicherten sich in unser Kinder- und Jugendprogramm einschreiben, können die Ärzte die Untersuchungen über die Krankenkassenkarte abrechnen", erklärt Barmer-Sprecherin Katharina Steinbach. Ebenso bezahlt die Knappschaft die drei Untersuchungen. Das Zusatzangebot gibt es nicht bei den Krankenkassen AOK, BKK und DAK, wie sie auf SZ-Anfrage mitteilten.

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