Merziger Wolfsforscher hat neue Jungtiere

Merzig. Der "alte Wolf" wird langsam grau: Dennoch hat "Alpha-Wolf" Werner Freund (79) nichts von seiner Wissbegierigkeit verloren. Derzeit zieht der Merziger Wolfsforscher zusammen mit seiner Frau und seinen Mitarbeitern vier junge mongolische Wölfe auf. Damit sind die Wolfsrudel im Merziger Kammerforst auf insgesamt 29 Tiere angewachsen

 Kampf ums Futter: Werner Freund hat seine vier mongolischen Jungwölfe hier mit einer Rehkeule angelockt. Foto: Rolf Ruppenthal

Kampf ums Futter: Werner Freund hat seine vier mongolischen Jungwölfe hier mit einer Rehkeule angelockt. Foto: Rolf Ruppenthal

Merzig. Der "alte Wolf" wird langsam grau: Dennoch hat "Alpha-Wolf" Werner Freund (79) nichts von seiner Wissbegierigkeit verloren. Derzeit zieht der Merziger Wolfsforscher zusammen mit seiner Frau und seinen Mitarbeitern vier junge mongolische Wölfe auf. Damit sind die Wolfsrudel im Merziger Kammerforst auf insgesamt 29 Tiere angewachsen. "Ich lebe zwei Leben, eines als Mensch und ein anderes als Wolf," betont der frühere Berufssoldat. Sagt es, legt sich auf den Boden und ruft mit lautem Heulen nach seinen Zöglingen. Im "Wolfsgalopp" kommen sie herangestürmt, um über ihren "Leitwolf" herzufallen.Mit der Ruhe gänzlich vorbei ist es, als Werner Freund eine Rehkeule hervorzaubert. Erbittert kämpfen sie um den besten Platz neben dem "Alpha-Wolf". Und trotz dieser Rangeleien beißt keiner Freund ins Gesicht. "Jeder von ihnen ist anders," versichert er. "Der Große mit dem langen weißen Hals ist der Chef der Truppe", erklärt Freund, "am raffiniertesten ist aber das Weibchen."

Seit Ende April leben die vier mongolischen Wölfe, drei männliche Tiere und ein Weibchen, bei Werner Freund im Merziger Kammerforst. Im Alter von elf Tagen hatte sie Erika Freund zusammen mit Dr. Norbert Fritsch, dem Leiter des Neunkircher Zoos im "Parc Animalier - Les Loups du Gévaudan" im französischen Zentralmassiv abgeholt. Für Werner Freund und seine Frau Erika begann eine harte Zeit: Die ersten zwei Wochen bekamen die kleinen mongolischen Wölfe alle zwei Stunden Tag und Nacht rund um die Uhr Hundeaufzuchtsmilch. Ab der vierten Lebenswoche bekamen sie dann das erste Fleisch von frisch überfahrenen Rehen. Über Wochen schlief Werner Freund bei seinen kleinen mongolischen Wölfen. Sie gönnten ihrem "Chef" in der eigens eingerichteten Wolfsaufzuchthütte nachts jedoch wenig Schlaf. Inzwischen sind die vier mongolischen Wölfe zehn Wochen alt und werden Ende August in ihr neues Gehege im Wolfspark umziehen. rup

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