Der Frühling des Mittelalters

Kirkel. Der Mittelaltermarkt in Kirkel hat jedes Jahr den gleichen Schwachpunkt: An einem der beiden Tage regnet oder stürmt es. "Vielleicht ist das aber auch ganz gut so, sonst würde man sich auf die Füße treten", lacht Bürgermeister Armin Hochlenert, der auf den Markt stolz ist: "Es ist einfach schön dort oben an der Burg

 Zu den Klängen einer Fiedel schreiten die Burgherren Armin Hochlenert (links) und Otwin Wentz (Heimat- und Verkehrsverein) über das frische Stroh zur Eröffnungszeremonie.Fotos:Thorsten Wolf

Zu den Klängen einer Fiedel schreiten die Burgherren Armin Hochlenert (links) und Otwin Wentz (Heimat- und Verkehrsverein) über das frische Stroh zur Eröffnungszeremonie.Fotos:Thorsten Wolf

Kirkel. Der Mittelaltermarkt in Kirkel hat jedes Jahr den gleichen Schwachpunkt: An einem der beiden Tage regnet oder stürmt es. "Vielleicht ist das aber auch ganz gut so, sonst würde man sich auf die Füße treten", lacht Bürgermeister Armin Hochlenert, der auf den Markt stolz ist: "Es ist einfach schön dort oben an der Burg. Die Atmosphäre ist wunderbar, und jedes Jahr kommen mehr Besucher in mittelalterlicher Gewandung. Auch das trägt zum Gelingen des Marktes bei." Am vergangenen Wochenende waren es rund 1500 Besucher, die sich laut Kulturamt auf den Weg zur Burg gemacht hatten. Und damit etwa so viel wie im Jahr davor. Die Gäste hätten vor allem "die authentische Stimmung" geschätzt, sagt Dominik Hochlenert vom Kulturamt: "Es ist eben nicht so kommerziell bei uns. Die meisten Leute kommen wegen der Musik- und Tanzveranstaltungen, wegen des guten Essens und der Stimmung." Auch die Händler waren zufrieden, die meisten sind schon etliche Jahre dabei und kommen mit Vorliebe nach Kirkel. "Vor dem Jahr 2000 fand der Markt im August statt", erinnert sich der Bürgermeister, "wir haben damals ganz klein angefangen. Und ich habe unter meinem Gewand geschwitzt wie nur was." Es sei wunderbar, dass sich der Markt in nur wenigen Jahren zu einer der beliebtesten Mittelalter-Ereignisse im Südwesten entwickelt habe. Der Mai sei trotz der häufigen Regengüsse dennoch der ideale Monat: "Da haben die Leute noch Lust auf den Sommer", findet Dominik Hochlenert. Apropos Sommer: der Burgsommer beginnt am Montag. Das Burggelände ist schon sauber gemacht und mit frischem Stroh bestreut worden. Und es wirkt so still und idyllisch, als habe hier nie eine Großveranstaltung stattgefunden.maaMeinung

Der Sommer ist eröffnet

 Poetisch: Der Feuerschlucker am Kirkeler Nachthimmel.

Poetisch: Der Feuerschlucker am Kirkeler Nachthimmel.

Von SZ-RedakteurinChristine Maack Spätestens jetzt müsste es dauerhaft warm werden. Denn nach dem Kirkeler Mittelaltermarkt, an dem immer an einem von beiden Tagen mieses Wetter herrscht, zieht traditionell der Sommer ein. Die Schulklassen stürmen dann die Burg und basteln, weben und töpfern, was das Zeug hält. Auch innerhalb der Kirkeler Freitzeitbetriebe glaubt man an die Symbolik des Mittelaltermarktes: Die Freibäder werden immer erst danach geöffnet. Der Mittelaltermarkt ist für Kirkel so wichtig, weil er für alle Feste, die folgen, die Initialzündung ist. Gut, dass er längst vom August in den Mai verlegt wurde, zumal der August dem Wurstmarkt gehört. Die Zielgruppen an beiden Veranstaltungen sind ohnehin verschieden.

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