So spielt nur ein Absteiger

Marpingen. Dietmar Recktenwald ist maßlos enttäuscht. Auch einen Tag, nachdem er mit ansehen musste, wie sich das Aushängeschild des Vereins zu Hause vom Ligakonkurrenten FC Wiesbach zerlegen ließ, ist der Vorsitzende des Fußball-Verbandsligisten FC Hellas Marpingen noch immer zerknirscht

 Torhüter Heiko Schneider musste acht Mal hinter sich greifen.Foto: rup

Torhüter Heiko Schneider musste acht Mal hinter sich greifen.Foto: rup

Marpingen. Dietmar Recktenwald ist maßlos enttäuscht. Auch einen Tag, nachdem er mit ansehen musste, wie sich das Aushängeschild des Vereins zu Hause vom Ligakonkurrenten FC Wiesbach zerlegen ließ, ist der Vorsitzende des Fußball-Verbandsligisten FC Hellas Marpingen noch immer zerknirscht. "Eigentlich heißt es ja immer, man solle direkt nach dem Spiel nix sagen, weil das Erlebte erst noch sacken muss. Aber bei mir hat sich nichts an der Stimmung geändert. Ich bin heute noch genauso fassungslos wie gestern", sagt Recktenwald. Was er nicht fassen kann, ist, dass er so viele Dinge sah, die er nicht sah: Teamgeist, Zusammenstehen, mit Herzblut agieren, Einsatz- und Siegeswille demonstrieren, rennen, kämpfen, grätschen - die Hellenen hielten sich in allem zurück. "Läuferisch und kämpferisch war das durchweg zu wenig. Bis auf zwei oder drei Mann sind alle Spieler 40 bis 50 Prozent unter ihrem normalen Niveau geblieben. Und das in so einem wichtigen Spiel", brummt der Vorsitzende, der gegen Wiesbach Thomas Alt auf der Trainerbank vertreten musste. Der Hellas-Trainer war wegen eines Todesfalles in der Familie verhindert. "Ich war stellenweise richtig ratlos", berichtet der Alt-Vertreter. Es funktionierte nichts. Marpingen brachte die zunächst verhalten aufspielenden Gäste durch eigene Fehler erst richtig ins Spiel: Ein Querschläger von Abwehrchef Michael Krämer landete als Eigentor im Netz (23.). Nur wenige Minuten später erhöhte Wiesbachs Patrick Ackermann auf 2:0 (29.), und Ralph Flause sorgte für den 3:0-Pausenstand (36.). Nach der Pause gab es noch fünf weitere Tore zu bejubeln, allerdings nur, sofern man aus Wiesbach und Umgebung nach Marpingen gereist war. Die einheimischen Fans kamen mit zunehmender Spieldauer zu der Erkenntnis, dass die Hellas-Spieler keine Mannschaft bildeten. Das sah auch Recktenwald so: "Laut Aussage der Spieler ist das zwar nicht der Fall, aber man konnte schon den Eindruck gewinnen, dass bei dem einen oder anderen das Hellas-Herz nicht mehr schlägt." Wenn es nach Recktenwald ginge, hätte diese laxe Einstellung auch Konsequenzen, aber er wolle weder vorgreifen noch dem Trainer in dessen Handwerk reden. "Aber das, was einige Spieler am Sonntag geboten haben, kann man eigentlich nicht durchgehen lassen. Dann lasse ich lieber A-Jugendspieler oder Spieler aus der zweiten Mannschaft auflaufen" tog

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