Britz gewinnt im ersten Wahlgang

Saarbrücken. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz strahlte gestern Abend im Rathausfestsaal. Nach ihrem deutlichen Sieg bei der Direktwahl kann die Sozialdemokratin bis 2019 weiterregieren. Mit 57,5 Prozent der Stimmen setzte sie sich klar gegen ihre Konkurrenten durch. "Ich habe einen guten Wahlkampf gemacht und danke all denen, die zur Wahl gegangen sind", sagte Britz

Saarbrücken. Oberbürgermeisterin Charlotte Britz strahlte gestern Abend im Rathausfestsaal. Nach ihrem deutlichen Sieg bei der Direktwahl kann die Sozialdemokratin bis 2019 weiterregieren. Mit 57,5 Prozent der Stimmen setzte sie sich klar gegen ihre Konkurrenten durch."Ich habe einen guten Wahlkampf gemacht und danke all denen, die zur Wahl gegangen sind", sagte Britz. Sie fühle sich trotz einer Wahlbeteiligung von nur rund 35 Prozent legitimiert. Die Politik müsse sich noch mehr um die Probleme der Bürger vor Ort kümmern, egal ob es um Sauberkeit oder Spielplätze geht, sagte Britz. Sie tue das bereits mit Stadtteilrundgängen.

Die Verwaltungschefin blickte gleich in die Zukunft: "Die Hauptthemen sind die Stadtmitte am Fluss, die Messe und die Finanzlage der Stadt." Britz kündigte an, dass jetzt möglichst schnell die Öffentlichkeitsarbeit und Bürgerbeteiligung zur "Stadtmitte am Fluss" beginnen solle. Die SPD-Politikerin freute sich, dass die Anti-Tunnel-Kampagne des FDP-Kandidaten Friedhelm Fiedler keinen Erfolg gehabt habe. Fiedler erreichte 6,3 Prozent der Stimmen.

Als schärfster Konkurrent von Britz galt der CDU-Kandidat Peter Strobel. Der war sichtlich enttäuscht, dass er nur 26,3 Prozent der Stimmen erreicht hatte: "Ich wollte gewinnen. Also kann ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden sein." Warum es nicht reichte, begründete Strobel so: "In lebhaften Zeiten wie der Euro-Krise setzen die Menschen auf Sicherheit und wählen Amtsinhaber." Trotz dieses Ergebnisses werde er aber CDU-Fraktionschef im Stadtrat bleiben, sagte Strobel. Warum die Wahlbeteiligung so niedrig war, konnte er sich nicht erklären. Denn in der Kommunalpolitik gehe es eigentlich um Themen, die die Bürger direkt angehen. Aber: "Die Politik kommt bei den Menschen nicht mehr an."

FDP-Kandidat Friedhelm Fiedler war nicht enttäuscht, sondern sprach von einem guten Ergebnis im Vergleich zur Bundes- und Landespartei. Er will weiter gegen den Tunnel kämpfen. Auch seine Forderung nach kostenlosen Kitas sei weiterhin richtig, um die Abwanderung zu stoppen.

Auch Claudia Willger von den Grünen war keineswegs enttäuscht. Sie erhielt rund sieben Prozent der Wählerstimmen. Die Diskussion über die "Stadtmitte am Fluss" habe den gesamten Wahlkampf überlagert. Da sei es schwierig gewesen, mit ökologischen Themen zu punkten. Claudia Willger freute sich außerdem, dass der NPD-Kandidat Frank Franz nur auf 2,8 Prozent der Stimmen kam, obwohl er auch in "bürgerlichen" Stadtteilen wie am Rotenbühl und Staden geworben habe.

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