Deutliche Bestätigung für Amtsinhaber Lauer

Merzig. "Jetzt wird gefeiert - aber so richtig!" Der Satz von Alfons Lauer hatte etwas Erlösendes. Gestern Abend sagte er ihn im Sitzungsaal des Rathauses und unter dem Beifall seiner Anhänger. Mit 66,09 Prozent wurde Lauer am Sonntag für weitere acht Jahre zum Oberbürgermeister der Kreisstadt gewählt, "ein unglaublich beeindruckendes Ergebnis", wie er sagte

Merzig. "Jetzt wird gefeiert - aber so richtig!" Der Satz von Alfons Lauer hatte etwas Erlösendes. Gestern Abend sagte er ihn im Sitzungsaal des Rathauses und unter dem Beifall seiner Anhänger. Mit 66,09 Prozent wurde Lauer am Sonntag für weitere acht Jahre zum Oberbürgermeister der Kreisstadt gewählt, "ein unglaublich beeindruckendes Ergebnis", wie er sagte. Das deutliche Wählervotum sei für ihn eine Bestätigung und der Auftrag "mit Mut und Leidenschaft die Stadt weiter nach vorne" zu bringen.Zu Lauers ersten Gratulanten - die Familie und ganz enge Freunde hatten ihn am Wahlabend begleitet - gehörten neben den Spitzen aus der eigenen Partei die Wahl-Herausforderer. Allen voran Manfred Klein, der für die CDU angetreten war, der aber eine fast erdrutschartige Niederlage hatte einstecken müssen. Kleins 27,21 Prozent lagen nicht nur, wie er sagte "deutlich hinter den Erwartungen zurück", sondern vor allem nochmals drei Prozent unter dem Ergebnis, das die Christdemokraten vor acht Jahren bei der letzten OB-Direktwahl eingefahren hatte. "Ein Wille zu Wechsel war in Merzig nicht zu spüren", sagte der gescheiterte CDU-Mann.

Mit knapp fünf Prozent lag auch Grünen-Kandidat Michael Rauch hinter seinen persönlichen Erwartungen zurück. "Bei Direktwahlen gelten andere Gesetzmäßigkeiten", sagte er, dennoch zumindest darüber zufrieden, dass er das Direktwahl-Ergebnis seiner Partei von vor acht Jahren fast verdreifacht hat. Für den abgeschlagenen FDP-Mann Patrick Maurer war vor allem auch wichtig, dass "die Liberalen in Merzig Flagge" gezeigt haben.

Der Wahlabend verlief ruhig wie selten. Lauers deutlicher Sieg zeichnete sich relativ früh ab. Während im Rathaus Vorbereitungen für eine TV-Livesendung liefen und der Amtsinhaber in seinem Büro sich über die Stimmabgaben in den 17 Stadtteilen informierte, saßen in der Markthalle die Christdemokraten über den aktuellen Zahlen. Ungläubigkeit jedes Mal, wenn ein weiterer Stadtteil ausgezählt war. "Bei uns wird zum Wochenbeginn intern Ursachenforschung betrieben", sagte ein Christdemokrat. Keine riesige Überraschung also, als Punkt 19.30 Uhr Wahlleiter Bürgermeister Fredi Horf das vorläufige amtliche Ergebnis verkündete. Einzig die schwache Wahlbeteiligung gefiel keinem Politiker an diesem Abend. Vor acht Jahren war sie mit 60 Prozent schon nicht atemberaubend. Am Sonntag gingen nur etwas mehr als jeder zweite Merziger zur Wahlurne. < Bericht folgt.

"Ein unglaublich beeindruckendes Ergebnis."

Der wiedergewählte OB Alfons Lauer

Meinung

Ein deutlicher Vertrauensbeweis

Von SZ-RedakteurWolf Porz

Keine Verluste, aber auch kein Zugewinn - für Oberbürgermeister Alfons Lauer ist das Wahlergebnis vom Sonntag ein deutlicher Vertrauensbeweis und eine Bestätigung seiner Arbeit. 17 Jahre sitzt der Jurist im Rathaus-Chefsessel. Und er wird dies für weitere acht Jahre tun können. Keiner seiner Herausforderer hatte auch nur den Hauch einer Chance. Lauers Sieg hat bestimmt etwas mit dem so genannten Amtsbonus zu tun. Ihn damit zu erklären, wäre zu kurz gegriffen. Seine Erfolgsbilanz ist in den Augen der Bürger gut - dies sagen 66 Prozent Zustimmung deutlich.

Sorgen sollten sich die Parteien über die Wahlbeteiligung machen. Knapp die Hälfte der Merziger blieb am Sonntag zuhause, statt ins Wahllokal zu gehen. Anders: 50 Prozent der Wahlberechtigten interessiert so richtig nicht, wer in ihrer Stadt was macht. Dies ist beängstigend und sieht nach viel Arbeit für die Parteien aus.

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