„Bodo“ und Co. helfen bei der Berufswahl

Eppelborn · Bei verschiedenen Veranstaltungen können sich die Eppelborner Schüler schon früh mit dem Thema Berufswahl beschäftigen. Seit diesem Schuljahr gibt es nun mit „Anschluss Direkt“ ein Projekt für Hauptschüler, das sie ermutigen soll, eine duale Ausbildung anzustreben.

"Schule - was nun?"- diese Frage, betont Otwin Diehl, Schulleiter der erweiterten Realschule/Gemeinschaftsschule Eppelborn, stellt sich den meisten Schülern, die ihren Abschluss an seiner Schule machen, nicht. "Seit 1974 bieten wir hier schon Betriebspraktika an, haben 1999 die erste Berufsstartermesse an der Schule organisiert, sind damit absoluter Vorreiter. Wir sorgen seit vielen Jahren für unsere Schüler und verhelfen ihnen zum richtigen Ausbildungsplatz", sagt Diehl. Auch der berufsorientierte Donnerstag, kurz "Bodo", ist ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der ERS Eppelborn. "Hier können die Jugendlichen wirklich über viele Wochen in einen Betrieb schnuppern und feststellen, was ihnen liegt", erklärt Frank Bernhardt, stellvertretender Schulleiter. Auch die Zusammenarbeit mit der Arbeitsagentur und das Projekt "Zukunft konkret" geben den Schülern Orientierung.

Ein weiteres Angebot konnte im laufenden Schuljahr an der Schule etabliert werden, "Anschluss Direkt" richtet sich an die Hauptschüler und ermutigt sie, eine duale Ausbildung anzustreben. Inzwischen nehmen saarlandweit 31 Schulen am Projekt teil, in Eppelborn zeigen sich nun die ersten guten Ergebnisse.

"Ich habe mein Praktikum in einem Versicherungsbüro gemacht", erzählt die 15 Jahre alte Laura Rath. Dort stellte sie fest, dass es ihr schwer fiel, mit Kunden zu telefonieren. Anders dagegen die Arbeit beim Friseur, die sie in der Zeit des Bodo absolvierte. "Dort habe ich dann aber auch gemerkt, dass ich besonders gerne Kundenkontakt mag, hier meine Stärken sehe", erzählt die Hauptschülerin. So kam sie schließlich auf die Idee, eine Ausbildung zur Kauffrau im Einzelhandel anzustreben, ein Unternehmen in Illingen hat ihr inzwischen die Zusage erteilt.

"Das motiviert die Schüler sehr, sich jetzt in den Prüfungen besonders anzustrengen", erklärt Marc Wilhelm, Fachleiter Arbeitslehre und zugleich Lauras Klassenlehrer. Er hat, ebenso wie Melanie Schommer, Beraterin im Projekt Anschluss Direkt, die Entwicklung der Schülerin miterlebt.

"Das Angebot von Anschluss Direkt ist freiwillig und kostenlos. Die Schüler sollen auf uns zukommen", erklärt Nadja Flammann, ebenfalls in Eppelborn als Beraterin tätig.

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StichwortAnschluss Direkt ist eine Initiative des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit, Energie und Verkehr, wird von der IHK und der Bundesagentur für Arbeit unterstützt. Die Initiative wirbt für einen direkten Übergang in eine duale Ausbildung nach dem Hauptschulabschluss. Die Schüler haben nach drei Jahren neben einer abgeschlossenen Berufsausbildung zugleich bei den entsprechenden Noten den mittleren Bildungsabschluss. cim

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