Auf dem Weg in die spannende Zeit der Römer

Schwarzenacker. So mancher römische Legionär hätte sich wohl ein Loch in seine kampferprobte Sandale gestaunt angesichts des Eifers, mit dem sich am vergangenen Samstag 24 Jungs aus der ganzen Region im Römermuseum in Schwarzenacker auf die Spuren der Vergangenheit gemacht haben (wir berichteten)

 Seit dem vegangenen Samstag schon eine echte Legende: Der neue römische Nachwuchs aus Schwarzenacker. Foto: Thorsten Wolf

Seit dem vegangenen Samstag schon eine echte Legende: Der neue römische Nachwuchs aus Schwarzenacker. Foto: Thorsten Wolf

Schwarzenacker. So mancher römische Legionär hätte sich wohl ein Loch in seine kampferprobte Sandale gestaunt angesichts des Eifers, mit dem sich am vergangenen Samstag 24 Jungs aus der ganzen Region im Römermuseum in Schwarzenacker auf die Spuren der Vergangenheit gemacht haben (wir berichteten). Beim alljährlichen Boysday ging es für die Junglegionäre wieder einmal um alles, was einen richtigen Mann in den Zeiten der römischen Kaiser erst zu dem machte, was in aller Welt respektiert und gefürchtet war: zu einem echten Römer. Eine der engagierten Helferinnen, die den Jungs den richtigen Weg auf der Via Roma zeigte, war Anneliese Lehmann. "Wir werden heute mit den Jungs Schilder bauen, Schwerter herstellen und vieles mehr. Bis am Ende der Legionär komplett ist." Einer derjenigen, der im Schweiße seines Angesichtes mit nicht ganz authentischer Feile an einem schon in Rohform sehr römischen Schild arbeitete, war Robin Spies aus Sanddorf. "Ich hab mir schon genau Gedanken gemacht, wie ich den Schild bemalen werde. Er wird auf jeden Fall weiß und blau." Robins farbliche Vorliebe gründete sich dabei nicht auf vermeintlich bayerische Wurzeln, sondern auf eine literarische Vorlage. "Bei den Geschichten von Asterix und Obelix haben die Römer auch ihr Schilde in solchen Farben." Zwei Sandalenschritte entfernt werkelte auch Paul Szabo aus Neunkirchen am Potzberg an seinem Kampfschutz. Auch er hatte sich, wie sein Nachbar Robin, zum ersten Mal für den Boysday im Römermuseum in Schwarzenacker angemeldet. Und wie fast alle Neu-Römer, so war die Arbeit am Legionärsschild der erste Schritt zurück in die Vergangenheit. "Ich hab so was vorher noch nie gebaut." Das sah man seinem Schild allerdings nicht an - mit der Konzentration eines echten römischen Handwerkers gab auch Paul seinem Schild mit viel Hingabe den letzten Schliff. Am Ende umfasste die neue römische Centurie Schwarzenacker 24 echte Legionäre, samt Schild, Schwert und grimmigem Gesicht. Dass bei aller Detailverliebtheit ins römische Heerwesen in den jungen Erben Cäsars dann doch eher Forscher als Krieger steckten, bewies aber, zwischen zwei Feilenzügen am neuen Schild, die Frage nach dem Highlight des Tages. "Ich freue mich am meisten auf die Ausgrabung nachher", war sich Robin sicher und stellte damit klar: Für echte Jungs ist es viel spannender, etwas zusammenzufügen, als es mit dem Schwert entzwei zu hauen. thw

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