Auch Bürger sollen über Ausbau entscheiden

Wahlschied. In Wahlschied ist es seit vielen Jahren üblich, dass der Ortsrat bei der Aufstellung seiner Haushaltsforderungen die noch nicht erfüllten Wünsche des Vorjahres auflistet und fortschreibt

Wahlschied. In Wahlschied ist es seit vielen Jahren üblich, dass der Ortsrat bei der Aufstellung seiner Haushaltsforderungen die noch nicht erfüllten Wünsche des Vorjahres auflistet und fortschreibt. Auch in der Ratssitzung am Donnerstagabend verfuhr der Ortsrat so, weshalb die "Mängelliste", wie SPD-Sprecher Dirk Brunnet die Haushaltsforderungen nannte, wieder sehr umfangreich ausfiel. Saniert werden sollen die Hohlstraße, der Spielplatz - hier soll auch eine Sitzbank aufgestellt werden -, die Straße Wahlschieder Grube sowie das Wasserbett von der Grünstraße zur Wahlbach.Der Heuweg soll neu geteert und der Fußweg vom Rötchen zur Friedhofsstraße neu hergerichtet werden. "Denn viele ältere Leute gehen diesen Weg", sagte Brunnet. Auch der Trampelpfad Auf der Mauer soll erneuert werden.

Trockene Haltestelle

An der Bushaltestelle möchte der Ortsrat eine Unterstellmöglichkeit haben, damit die Schulkinder nicht mehr im Regen stehen. An der Ecke Hohlstraße/Grünstraße wünscht sich der Rat eine Straßenlampe. Auf dem Friedhof sollen die Gehwegplatten durch Splitt ersetzt werden. "Die Gräber haben sich teilweise abgesenkt, der Frost hat die Gehwegplatten hochgehoben. Das ist jetzt dort wie ein Hürdenlauf", sagte Brunnet.

Das Clubheim des SV Wahlschied soll saniert werden. Im Speziellen braucht der Verein eine neue Toilette und neue Kanalanschlüsse. An den Bürgersteigen im Ort sollen die Randsteine und Rinnenbänder erneuert werden.

Die wahrscheinlich teuerste Forderung betrifft den Bereich um die evangelische Kirche. Hier möchte der Rat einen verkehrsberuhigten Ausbau der Römer- und Friedhofstraße. Ortsvorsteher Rainer Zimmer (SPD) erklärte dazu: "Dort sind ein Frisör, ein Arzt und Gastronome ansässig. Es gehen viele Kinder vorbei und wir haben nicht mal einen Zebrastreifen. Es herrschen katastrophale Zustände." Damit Gemeinderat und Verwaltung dieser Forderung nachkommen, hat der Ortsrat im Dezember auf eine Erneuerung der Teerdecken in der Friedhof- und Römerstraße verzichtet.

Geld zurück an Gemeinde

"Wir haben damit 40 000 Euro, die für diese Maßnahme im Haushalt standen, an die Gemeinde zurückgegeben. Das Geld wurde dann für andere Maßnahmen verwendet", sagte Zimmer. Als Gegenleistung erwartet der Ortsrat jetzt, dass man die Bitte nach einer Verkehrsberuhigung erhört. Ute Hubig (CDU) betonte: "Was wir fordern ist ja kein Luxus. Und die Verkehrsberuhigung an der Kirche finde ich sinnvoll. Allerdings müssen die Bürger wissen, dass sie bei einem Ausbau eventuell beitragspflichtig werden."

Deshalb regte Ute Hubig eine Bürgerbefragung an bevor man in die Planungen einsteigt. Rainer Zimmer unterstützte die Forderung nach Bürgerbeteiligung, verwies jedoch darauf, dass es zuerst einmal um eine Vorplanung gehe. "Denn ich muss ja irgendetwas haben, das ich den Bürgern vorstellen kann." Deshalb soll die Verwaltung ein paar Ausbauvarianten entwerfen und dem Ortsrat vorlegen. Dies will Albert Dörr, der Fachbereichsleiter Bauen in der Heusweiler Verwaltung, bis zur nächsten Ortsratssitzung in drei Wochen tun.

"Bis dahin können wir auch die Kosten ermitteln", so Dörr. Danach sollen die Anlieger zu einer Informationsveranstaltung eingeladen werden. Alle Forderungen wurden einstimmig verabschiedet. dg

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