Das Ende als Chance

Das Ende des Zivildienstes reißt Lücken, keine Frage. Die Klagen der Krankenhäuser, Altenheime oder Rettungsdienste sind nachvollziehbar. Diese Einrichtungen werden wohl nicht um Neueinstellungen und damit um höhere Personalkosten herumkommen

Das Ende des Zivildienstes reißt Lücken, keine Frage. Die Klagen der Krankenhäuser, Altenheime oder Rettungsdienste sind nachvollziehbar. Diese Einrichtungen werden wohl nicht um Neueinstellungen und damit um höhere Personalkosten herumkommen. Dass sich genügend Freiwillige finden, um

alle Zivildienstleistenden zu ersetzen, ist unwahrscheinlich.

Den jungen Männern selbst, die Wehrersatzdienst leisten mussten, entgehen wichtige menschliche Erfahrungen fernab des Karrierewegs - die viele nicht gemacht hätten, wenn sie nicht zu ihrem Glück gezwungen worden wären.

Gleichwohl bleibt diese Form des sozialen Engagements ein Zwang und ist damit ein Eingriff in die Lebensplanung. Darüber hinaus förderte der Zivildienst das im Gesundheits- und Sozialwesen praktizierte Lohn-Dumping. Deshalb birgt der Wegfall der Zivis auch Chancen. Die Tatsache, dass die billigen Arbeitskräfte in den betroffenen Branchen nun noch etwas knapper werden, könnte ein Umdenken erzwingen: Soziale Berufe könnten endlich aufgewertet, dementsprechend bessere Arbeitsbedingungen geschaffen und höhere Löhne gezahlt werden.

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