Anwohner wollen Bau verhindern

Homburg. Der Widerstand gegen den geplanten Bau am Schlossberg (wir berichteten) formiert sich. Die Anwohner haben sich zusammengeschlossen und sich einen Rechtsbeistand engagiert. Sie wollen die Pläne eines Investors verhindern, auf dem Gelände, wo einst das Schmittsche Anwesen stand, einen viergeschossigen Bau mit 23 Wohnungen zu errichten

 Auf dem Gelände des ehemaligen Schmittschen Anwesens klafft zur Zeit noch eine große Lücke. Dort soll nach dem Willen eines Investors ein vierstöckiges Wohnhaus entstehen. Foto: Thorsten Wolf

Auf dem Gelände des ehemaligen Schmittschen Anwesens klafft zur Zeit noch eine große Lücke. Dort soll nach dem Willen eines Investors ein vierstöckiges Wohnhaus entstehen. Foto: Thorsten Wolf

Homburg. Der Widerstand gegen den geplanten Bau am Schlossberg (wir berichteten) formiert sich. Die Anwohner haben sich zusammengeschlossen und sich einen Rechtsbeistand engagiert. Sie wollen die Pläne eines Investors verhindern, auf dem Gelände, wo einst das Schmittsche Anwesen stand, einen viergeschossigen Bau mit 23 Wohnungen zu errichten.Rückblende: Jahrelang war das heruntergekommene, verwinkelte Schmittsche Anwesen den Homburgern ein Dorn im Auge. Immer wieder wurde nach Lösungen und nach einem Investor gesucht. Der ist nun gefunden: Die Unternehmensgruppe Saarland Bauträger/Gekoba hat den ehemaligen Schandfleck abgerissen und möchte ein neues Gebäude zwischen Kloster-, Schlossbergstraße und der Straße zu den Höhen errichten. Der Bauausschuss hat bereits sein Einvernehmen mit den Plänen beschlossen. Im Herbst soll gebaut werden. Zuvor muss die Baubehörde allerdings noch die Genehmigung aussprechen.Die Anlieger laufen Sturm gegen die Pläne: "Der geplante Bau ist niemals altstadtgerecht", sagt Anwohner Joachim Kasper. Er spricht von einem "Betonklotz", der nicht in die Altstadtlandschaft passen würde. Das sähen nahezu alle Anlieger genauso. Etwa 20 Bürger beteiligen sich laut Kasper an einer gemeinsamen Initiative. Ihr stärkstes Argument gegen den Bau: Das geplante Gebäude entspreche nicht den örtlichen Bauvorschriften gemäß der Altstadtsatzung. Die Anwohner seien notfalls auch zu einer Klage bereit, sobald die Baubehörde die Genehmigung für den Bau ausgesprochen hat.So weit ist es allerdings noch nicht: Bislang liegt der Stadt der Bauantrag noch nicht vor. Siegfried Apfel, der Geschäftsführer der Investorenfirma, rechnet damit, dass der Antrag in zwei bis drei Wochen bei der Baubehörde eingehen wird. Der Bauausschuss muss den Plänen nicht noch einmal zustimmen, sofern der Entwurf im Wesentlichen dem entspricht, was das Gremium bereits abgesegnet hat.Das wird voraussichtlich so sein: Apfel betont, dass die ursprünglichen Pläne sogar noch etwas reduziert wurden, so dass der Bau jetzt nicht mehr ganz so wuchtig wirke. Es bleibe aber bei einer vierstöckigen Lösung: "Wir stehen prinzipiell hinter dem Projekt, so wie wir es konzipiert haben." Apfel verteidigt die Pläne gegen die Kritik der Anwohner, der Bau passe stilistisch nicht in die Altstadt: "Jede Epoche hat eine eigene Architektursprache", sagt er. Im übrigen sei die Altstadt stilistisch gesehen ohnehin nicht einheitlich: "An was hätten wir uns orientieren sollen?" fragt Apfel. Es sei immer schwierig, über Geschmack zu diskutieren.Die bisher vorgestellten Pläne des Investors entsprechen jedenfalls eben so wenig dem Geschmack der Grünen. Deren Stadtratsfraktion hat beim Landesverwaltungsamt Beschwerde gegen den Beschluss des Bauausschusses eingelegt, der im November vergangenen Jahres sein Einvernehmen mit den Plänen beschlossen hatte. "Das erteilte Einvernehmen widerspricht aus unserer Sicht gesetzlichen Vorgaben, hier der örtlichen Bauvorschrift für das Altstadtgebiet der Stadt Homburg", heißt es in dem Schreiben. Konkret entsprächen unter anderem die geplante Dachform (Flachdach) sowie die Form der Fenster (zum Teil liegende Fensterformate) nicht den Vorgaben der Altstadtsatzung. "Die Pläne müssen radikal geändert werden", fordert der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Winfried Anslinger.

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