Afrika im Herzen - Missionarinnen bis ans Lebensende

Neunkirchen/Nahe. Seit drei Jahren verbringen siebzehn Weiße Schwestern vom Orden Unserer Lieben Frau von Afrika ihren Lebensabend im Schöffenshof in Neunkirchen/Nahe. Ein halbes Jahrhundert waren sie in der Mission in Afrika tätig, einige mehr als 40 oder 50 Jahre

Neunkirchen/Nahe. Seit drei Jahren verbringen siebzehn Weiße Schwestern vom Orden Unserer Lieben Frau von Afrika ihren Lebensabend im Schöffenshof in Neunkirchen/Nahe.Ein halbes Jahrhundert waren sie in der Mission in Afrika tätig, einige mehr als 40 oder 50 Jahre. Sie freuen sich nach so langer Zeit seit vier Jahren ihres Ruhestandes, gestalten einen geregelten und doch flexiblen Tagesablauf, geprägt von Zeiten der Stille und des Gebetes, der Aktivitäten und der Muße. "In unserer Gemeinschaft ist allerhand Bewegung", meinte eine der Schwestern. Davon erzählen auch die Walkingstöcke, die im Eingangsbereich des Hauses stehen. Der Bostalsee lädt sie oft zu Spaziergängen ein. Seit Januar hilft Dagmar Hannebauer vom Caritas Seniorenzentrum Haus am See den Schwestern. Sie übernimmt die organisatorischen Dinge, wie zum Beispiel das Festlegen von Terminen mit Ärzten, sorgt sich um gesundheitliche Belange und überwacht den wirtschaftlichen Bereich der Küche.

Der Vormittag ist voll mit Terminen. Jeden Donnerstag steht Gymnastik auf dem Plan. Einmal in der Woche werden Beine, Arme und Rücken trainiert. Dafür schlüpfen die Schwestern - so sie es wünschen - in bequeme Kleidungsstücke. Die älteste Ruheständlerin ist immerhin schon 91 und macht im Sitzen mit. Nach der Gymnastik wird die Zeitung gelesen, ein Spaziergang gemacht oder einige Senioren im Haus am See besucht.

Der Nachmittag bleibt offen für Spaziergänge, Spiele und für Besuche im Dorf. "Es war 2009 für uns ein typischer Neuanfang", stellte Schwester Hedwig fest. "Aber die Gastfreundschaft im Dorf war wunderbar. Wir bleiben Missionarinnen bis zum Lebensende. Im Alter steht nicht mehr das Tun im Vordergrund, unser Sein vor Gott wird wesentlicher." Einen Hauch von Afrika verspürt man noch immer im Schöffenshof.

 Die Schwestern besuchen oft Senioren. Gespräche sind dabei wichtig.Fotos: S. Frank/Caritas Seniorenhaus

Die Schwestern besuchen oft Senioren. Gespräche sind dabei wichtig.Fotos: S. Frank/Caritas Seniorenhaus

Mitgebrachte afrikanische Schnitzereien, Batikstücke an den Wänden und die große Afrikakarte im Foyer bringen es zum Ausdruck. red

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