Vom Aschenputtel zur Perle von Nonnweiler

Nonnweiler · "Gemeinsam statt einsam — Miteinander gestalten", denn Menschen mit einer Behinderung gehören in die Mitte der Gesellschaft und nicht an deren Rand. In Nonnweiler funktioniert dies seit drei Jahrzehnten. An diesem Wochenende, 2. und 3. Juni, feiert das Übergangs- und Wohnheim für Menschen mit seelischer Behinderung der Arbeiterwohlfahrt in Nonnweiler sein 30-jähriges Bestehen.

 Das Wohnheim in Nonnweiler wurde 1982 eröffnet. Foto: awo

Das Wohnheim in Nonnweiler wurde 1982 eröffnet. Foto: awo

Nonnweiler. Depressionen, Angst, Psychosen - es gibt Krankheiten, unter denen die Seele leidet. Menschen mit diesen Krankheiten können nach der Behandlung in einer psychiatrischen Klinik oft ihren Alltag nicht alleine bewältigen. Unterstützung finden sie seit 30 Jahren im Übergangs- und Wohnheim für Menschen mit seelischer Behinderung der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Nonnweiler.Die Einrichtung wurde 1982, basierend auf einer Konzeption der Ärzte Dr. Wolfgang Guth und Dr. Franz-Josef Leipig eröffnet. Beide Ärzte hatten sich zum Ziel gesetzt, so genannte Langzeitpatienten aus ihrer Isolation in den Landeskrankenhäusern rauszuholen und sie durch langfristig angelegte Konzeptionen wieder ins normale Leben zu reintegrieren. Erste Einrichtungsleiterin war Angelika Busch, die der aus Schwarzenbach stammende Hans-Werner Zenner ablöste.

Im April 1991 erfolgte dann die Einweihung des Hauses Nunkirchen, damit verbunden die Reduzierung der Bewohnerzahl in Nonnweiler von 56 auf 35. Gleichzeitig wurde mit der Renovierung in Nonnweiler begonnen. "Vom Aschenputtel ist das Haus zur Perle von Nonnweiler geworden", sagte der damalige Bürgermeister Dieter Keller (SPD) anlässlich der Feierlichkeiten beim ersten Frühlingsfest im Jahre 1994. Ein Jahr später wurde unter der Leitung von Zenner das Awo-Lädchen sowie 1999 der Minigolfplatz eröffnet. Beides erfreut sich großen Zuspruchs bei der Bevölkerung. "Durch die damit verbundenen Kommunikationsmöglichkeiten wird innerhalb der therapeutischen Betreuung eine verstärkte Öffnung unseres Klientels nach außen ermöglicht, sowie die Akzeptanz gestärkt", meinte Zenner.

2004 wurde erstmals eine so genannte Trainingswohnung in Braunshausen, ab 2008 in Otzenhausen angemietet und von zwei Klienten des Hauses bezogen. Ziel dieses Trainingsprojektes ist den Grad der Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit für ein weitgehend unabhängiges Leben deutlich zu erhöhen und eine adäquate Tagesstruktur zu erreichen. Aufgrund des Prinzips "Ambulant vor stationär" wurde 2010 die Platzzahl der Bewohner im Wohnheim auf 33 reduziert. "Heute sind die Bewohner in die Gesellschaft integriert", stellte Zenner fest. Von der Gemeinde Nonnweiler erfahre die Einrichtung große Unterstützung.

Auf einen Blick

Das Festprogramm in der Nonnweiler Kurhalle:

Samstag, 2. Juni, 17.30 Uhr Einlass, 19 Uhr Begrüßung durch den Landesvorsitzenden Paul Quirin, 20 Uhr Chansonnier Bernhard Schwarzwald, 21 Uhr Ü30-Party mit Livemusik der Band Why Ever;

Sonntag, 3. Juni, zehn Uhr Ökumenischer Gottesdienst, 10.45 Uhr Frühschoppen mit der Kolpingkapelle Nonnweiler/Bierfeld, ab 13 Uhr Kinderbelustigung, Spielmobil Duff Daff, Minigolf, Bogenschießen, Fotoaktion "Verrückt", 13 Uhr Pfarrkapelle Kastel, 15.15 Uhr Shantychor der Marinekameradschaft SSS Passat Nunkirchen, 17 Uhr Musikverein Edelweiß Eisen, 19 Uhr Festausklang mit den Böllerschützen des Schützenvereins Falkenauge Otzenhausen. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei. frf

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