„Unser Kampf geht weiter“

Zweibrücken · Die drohende Insolvenz des Airports vor Augen, kämpfen die Flughafenfreunde Zweibrücken umso entschiedener. Das machen Thomas Ertel, neuer Vorsitzender der Flughafenfreunde, und sein Stellvertreter Peter Jakobi beim Besuch in unserer Redaktion deutlich.

 „Flughafen Zweibrücken – da heb' ich ab“: Aber wie lange noch? Der Airport der Rosenstadt kämpft um sein Überleben, nur ein privater Investor kann die Einrichtung retten. archivFoto: pm

„Flughafen Zweibrücken – da heb' ich ab“: Aber wie lange noch? Der Airport der Rosenstadt kämpft um sein Überleben, nur ein privater Investor kann die Einrichtung retten. archivFoto: pm

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Die Zeiten könnten kaum stürmischer sein für Thomas Ertel. Dem Rosenstadt-Airport droht die Insolvenz. Für den neuen Vorsitzenden der Flughafenfreunde Zweibrücken eine denkbar schwierige Ausgangssituation. Gestern besuchte Ertel, der vor wenigen Tagen in einer außerordentlichen Mitglieder-Versammlung der Flughafenfreunde zu deren neuem Chef gewählt wurde, mit seinem Stellvertreter Peter Jakobi die Merkur-Redaktion; der bisherige Vorsitzende Uwe Menzner tritt aus gesundheitlichen Gründen kürzer, bleibt den Flughafenfreunden aber als Beisitzer erhalten (wir berichteten bereits kurz). Ertel machte deutlich: Allen Turbulenzen zum Trotz werden die Flughafenfreunde nicht klein beigeben. "Unser Kampf für den Flughafen Zweibrücken geht weiter", sagte Ertel. Aber was, wenn die Einrichtung geschlossen wird? "Wir verschwenden keinen Gedanken an ein mögliches Aus - das Wort ,Schließung' existiert nicht in unserem Wortschatz", gibt sich Ertel kampfbetont. Sein Stellvertreter Peter Jakobi macht klar: "Wir hoffen darauf, dass der Insolvenzverwalter einen Investor findet. Klar, die Hoffnung ist vielleicht nicht allzugroß. Aber wie heißt es doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt." Das Potenzial sei da: die lange Landebahn, die gute Anbindung an die Autobahn, die vielen Parkmöglichkeiten. Laut den Zahlen des Landes sind am Flughafen 350 Personen direkt beziehungsweise indirekt für den Airport tätig. Ertel sorgt sich: "Die Politiker reden alle davon, dass man sich bemühen wolle, für diese eine andere Beschäftigung zu finden. Warum sagt nicht mal ein Politiker, dass man sich darum bemüht, dafür zu sorgen, dass diese auch künftig für den Flughafen arbeiten können?"

Ertel kritisiert ferner: "Ich habe von unserer Wirtschaftsministerin noch kein einziges Wort zur drohenden Insolvenz in Zweibrücken gehört. Warum sagt Eveline Lemke nichts dazu, dass hunderten Beschäftigten in Zweibrücken die Arbeitslosigkeit droht?"

Von den Bürgern in der Region gebe es mehr Engagement - und auch kein Kirchturmdenken. Ertel: "Ich habe auf der Arbeit viele Kollegen aus dem Saarland. Die haben mitnichten die Sektkorken knallen lassen, als die Entscheidung gegen Zweibrücken fiel. Im Gegenteil: Die meisten Saarländer, mit denen ich gesprochen habe, können nicht nachvollziehen, dass keine Einigung zwischen Ensheim und Zweibrücken gefunden wurde."

Jakobi sagt: "Ich habe mir vor kurzem die Mühe gemacht, die Parkplätze am Zweibrücker Flughafen abzulaufen und die Kennzeichen anzuschauen. 300 Kennzeichen stammten aus dem Saarland. Und das waren keine ,Abholer', wie Kritiker behaupten, das waren Saarländer, die von Zweibrücken aus in den Urlaub geflogen sind."

Der Flughafen habe das Potenzial, er sei geschätzt bei Kunden aus der Pfalz, dem Saarland und Frankreich. Jetzt müsse der Insolvenzverwalter nur noch einen Investor von den Vorzügen überzeugen. Die Flughafenfreunde setzen auf das Prinzip Hoffnung.

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