Straßenverkehr unter der Lupe

Zweibrücken · Zwei Messtafeln sollen Autofahrern ihre Geschwindigkeit vor Augen führen. Das Ordnungsamt will daraus Rückschlüsse für die Verkehrsplanung oder Blitzaktionen der Polizei gewinnen, so Ordnungsamtsleiter Klaus Stefaniak.

 Die Messtafel in der Rosengartenstraße: Schneller als 50 km/h kann man hier ohnehin kaum fahren. Foto: Eric Kolling

Die Messtafel in der Rosengartenstraße: Schneller als 50 km/h kann man hier ohnehin kaum fahren. Foto: Eric Kolling

Foto: Eric Kolling

Ihr Name ist lang, sie indes sorgen meist für kurze Bremsmanöver: Geschwindigkeitsanzeigetafeln, wie man sie dieser Tage auch in der Rosengartenstraße Richtung Stadtzentrum ausmachen kann. Warum eigentlich? Hat das Ordnungsamt dort, in der von Flickstücken und Schlaglöchern durchsetzten Straße einen Unfallschwerpunkt ausgemacht? Wird dort besonders oft gerast? Nein. Ordnungsamts-Chef Klaus Stefaniak erklärt: "Wir bauen unsere beiden Tafeln im Wechsel an verschiedenen Stellen in der Stadt auf, an Ortseingängen etwa oder an Schulen und Kindergärten." Einen solchen gibt es in der Rosengartenstraße mit dem katholischen Kindergarten Heilig Kreuz. Ausgewertet werden die Höchst- und Durchschnittsgeschwindigkeiten sowie die Zahl der Autos. Identifizierbar, etwa durch Bilder wie beim Blitzer, sind die gemessenen Fahrzeuge indes nicht, so Stefaniak. "Wir leiten die Daten an die Abteilung Straßenverkehr des Bauamts zur Verkehrsleitplanung weiter. So können Rückschlüsse ermöglicht werden, welche Höchstgeschwindigkeit angemessen ist, wann auf der Strecke Stoßzeiten sind. Entpuppt sich eine Straße als Raserstrecke, werde die Polizei informiert, um dort zu blitzen. Jede der beiden Tafeln habe die Stadt übrigens zwischen 3000 und 4000 Euro gekostet, aufgestellt würden sie durch eigene Mitarbeiter und kostengünstig betrieben durch Batterien. Solange der Winter auf sich warten lässt, werde man die Tafeln in der nächsten Zeit häufiger in Zweibrücken oder den Vororten sehen, kündigt Stefaniak an. Nicht an den Straßen montiert würden die Tafeln übrigens, wenn Frost gemeldet sei, weil sich dann die Batterie zu schnell entlade. Mittels Funkübertragung (Bluetooth) könnten die Daten bequem per Laptop abgerufen werden.

Vergangene Woche, 20. bis 27. Januar, zeichnete eine Geschwindigkeitsanzeigetafel in der Zeilbäumerstraße Richtung Hofenfelsgymnasium (Tempo-50-Zone) 4357 Autos auf, wie Klaus Stefaniak mitteilt. Das schnellste fuhr 64 Kilometer pro Stunde, der Durchschnitt hingegen war 19,4 km/h, 85 Prozent der Autos fuhren höchstens 32 km/h.

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