Lärmschutz an A 8 kommt ab 2015 – aber mit einer Lücke

Zweibrücken · Schon seit dem Planfeststellungsverfahren 1974 ist den Bubenhausern eine Lärmschutzwand an der Autobahn 8 in Zweibrücken versprochen. Jetzt hat das Warten ein Ende.

Die Planungen seien bereits weit vorangeschritten, berichtete Stefan Schmitt vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) gestern Abend im Zweibrücker Stadtrat. Baubeginn sei voraussichtlich 2015. Die Anwohner hätten einen gesetzlichen Anspruch auf Lärmschutz. Allerdings wird es eine Wand-Lücke von wenigen hundert Metern geben (genau gegenüber von Möbel Martin und Globus-Baumarkt): Dort leben zwar auch viele lärmgeplagte Bubenhauser - es handelt sich aber nicht um ein reines Wohngebiet, sondern ein Mischgebiet, in dem geringe Lärmschutzanforderungen gelten, sowie ein Gewerbegebiet. Der Bund sei deshalb nicht verpflichtet, hier für Lärmschutz zu sorgen, so Schmitt. Mehrere Ratsmitglieder appellierten, im Interesse der Anwohner irgendwie noch eine Lösung zu finden. Denn die Häuser seien älter als die Autobahn und die Menschen dort genauso vom Lärm betroffen seien wie in den übrigen Bereichen. "Haben Sie mal am Netto-Markt gestanden, wo die Wand heute ausläuft?", fragte Evelyne Cleemann (CDU): "Da wirst du schier verrückt. Es gibt ein ständiges Laut/Leise, vor allem durch die Lkw." Persönlich könne er das nachvollziehen, antwortete Schmitt: "Rechtlich geht es aber nicht anders. Wir können da nur etwas machen, wenn wir einen anderen Baulastträger finden. Der Bund macht es definitiv nicht." Oberbürgermeister Kurt Pirmann verwies darauf, dass die hoch verschuldete Stadt nicht in die Bresche springen können. Selbst Lärmschutzfenster müsse der Bund den Anwohnern hinter der Wand-Lücke nicht zahlen, ergänzte Schmitt. Immerhin bringe der gerade erneuerte Fahrbahnbelag allen Anwohner schon zwei bis vier Dezibel Lärmminderung.

Die Bauarbeiten würden wegen des knappen Raums und schwierigen Untergrunds sehr kompliziert, erläuterte Schmitt. Deswegen müsse man die Fahrbahn Richtung Pirmasens voll sperren. Das werde große Belastungen für Bürger, Betriebe und großen Märkte entlang der Autobahn bedeuten, prophezeite Pirmann. Das nehme man aber in Kauf, wenn endlich der Lärmschutz komme. "Und Straßen werden auf der Erde gebaut, nicht im Himmel." Die Dauer der Arbeiten ist laut LBM noch unklar. Die neuen Lärmschutzwände werden insgesamt 1670 Meter lang. Gebaut wird in zwei Abschnitten: eine drei bis vier Meter hohe Wand 750 Meter lang von der Landesgrenze Richtung Ernstweiler sowie eine fünf Meter hohe und 920 Meter lange Wand bis Zweibrücken-Mitte. Anschließend wird dahinter noch die marode Wand bei Ixheim erneuert. Richtung Innenstadt ist gar kein Lärmschutz erforderlich, so Schmitt. Und die neuen Wände Richtung Bubenhausen würden so gestaltet, dass sie den Lärm nicht zur Innenstadt hin lenken.

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