Sonnenfinsternis: Stadt droht wohl kein Black-Out

Zweibrücken · Die Zweibrücker Stadtwerke halten es aufgrund getroffener Vorkehrungen zwar für unwahrscheinlich, dass wegen der Sonnenfinsternis der Strom ausfällt. Ein Problem seien aber die vielen Solar-Dachflächen.

Die Zweibrücker Stadtwerke rechnen für die morgige teilweise Sonnenfinsternis zwischen 9.30 und 12 Uhr nicht mit den deutschlandweit seit Tagen gefürchteten Strom-Blackouts. Die vier Übertragungsnetzbetreiber Tennet TSO, 50 Hertz Transmission, Amprion und Transnet BW hätten mitgeteilt, dass Sicherheitsmaßnahmen getroffen worden seien.

"Wir müssen uns an bestimmte Regeln halten, die 50-Hertz-Frequenz muss sichergestellt werden, damit es nicht zu Schwankungen im Netz kommt", erläutert Leo Palm, Prokurist der Stadtwerke Zweibrücken . Eine Entwarnung für die Rosenstadt will er aber nicht aussprechen. Hintergrund der Blackout-Befürchtungen sind die vielen Solarmodule auf deutschen Dächern. Diese speisen bis zu 30 000 Megawatt an Solarleistung ins Netz - doch während der Sonnenfinsternis können diese nur einen Teil der Leistung bringen. Palm: "Wenn die Sonnenenergie nachlässt, müssen die Übertragungsnetzbetreiber Reserveenergie organisieren." Sprich: etwa Unternehmen ins Boot holen, die die entsprechende Strommenge vorübergehend ins Netz leiten können, damit keine starken Schwankungen entstehen und so die Leitungen zusammenbrechen. "Wenn Freitag ein trüber Tag ist, wird es ohnehin nicht so dramatisch", schätzt Palm. Genau darauf hoffen jetzt die Übertragungsnetzbetreiber . "Der Wetterbericht sieht für uns gut aus", sagte der Leiter Systemführung beim westdeutschen Netzbetreiber Amprion , Joachim Vanzetta, der dpa. Es werde wohl kein sehr sonniger Tag. "Wir rechnen für Deutschland derzeit mit einer maximalen Solarleistung von 17 000 bis 20 000 Megawatt." Szenarien gingen zuvor von maximal 24 000 Megawatt Solarleistung aus. Doch dieses "Worst-Case-Szenario" mit starken Schwankungen im Netz durch wegfallende und nach Ende der Finsternis wieder hinzukommende Solarleistung könnte wohl vermieden werden.

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