Schüler auf Rallye-Tour
In diesen Tagen entdecke ich eine mir bisher unbekannte Tafel zur schönen "Hambacher Vorbotin", eine Statue rechts vor dem Schloss, die als Symbolfigur der Liebe zu Freiheit und Einheit auch an die Bedeutung Zweibrückens im Kampf für den demokratischen Rechtsstaat erinnert. "Vergiss nicht, dass du Flügel hast", kann man darauf lesen
In diesen Tagen entdecke ich eine mir bisher unbekannte Tafel zur schönen "Hambacher Vorbotin", eine Statue rechts vor dem Schloss, die als Symbolfigur der Liebe zu Freiheit und Einheit auch an die Bedeutung Zweibrückens im Kampf für den demokratischen Rechtsstaat erinnert. "Vergiss nicht, dass du Flügel hast", kann man darauf lesen. Haben wir diese Botschaft und dieses Wissen zu unserer Schulzeit gelernt? Die Antwort ist ein eindeutiges Nein. Besonders der Geschichtsunterricht war eine äußerst trockene und langweilige Angelegenheit. Die Lehrer kamen teilweise noch aus der Nazizeit und bestimmte Themen sollten Tabu bleiben. Ich werde nie vergessen, wie ich mit einigen Mitschülern trotz Liebe zum Fach lieber unter der Bank Schach spielte als zuzuhören.Just mit diesen Erinnerungen im Kopf, beobachte ich ein Grüppchen junger Mädchen, die auf dem Schlossplatz eifrig von einer Gedenktafel zur nächsten laufen und etwas auf mitgeführte Zettel notieren. Das Ganze ist eine Stadt-Rallye, veranstaltet von der siebten Klasse der Mannlich-Realschule.
Auf der Homepage der Schule finde ich ein Zitat eben dieses Johann Christian von Mannlich: "Da wahres Glück allein in der Zufriedenheit besteht, so suche dasselbe nahe bei dir und in deinem eigenen Herzen; erhalte dasselbe rein und gewiss wirst du alsdann vollkommen glücklich werden."
Die Schüler scheinen noch nicht ganz so glücklich zu sein, wie es Mannlich seinerseits anstrebte: "Wir haben eine ganze Packung Eier gekauft um ein Ei hier zu verstecken", sagen sie in leicht vorwurfsvollem Ton und legen weiter ihre Spuren für die Mitschüler. Schule scheint heute viel mehr Spaß als zu meiner Zeit zu machen.
