Oldtimer-Rallye und Oldtimertreffen in Zweibrücken Oldtimer-Wochenende im Doppelpack

Zweibrücken · Mit Rallye und Ausstellung – insgesamt 125 Fahrzeuge – kamen die Oldie-Fans am Samstag in Zweibrücken voll auf ihre Kosten.

 Erbstück vom Opa: Viktor Sehn und Guiliana Hartung aus Homburg nahmen zum ersten Mal mit ihrem Jaguar E-Type, Baujahr 1969, an einer Oldtimer-Rallye teil.

Erbstück vom Opa: Viktor Sehn und Guiliana Hartung aus Homburg nahmen zum ersten Mal mit ihrem Jaguar E-Type, Baujahr 1969, an einer Oldtimer-Rallye teil.

Foto: Volker Baumann

Stadtmarketing und Gemeinsamhandel Zweibrücken haben am Wochenende einiges auf die Beine, beziehungsweise diesmal auf die Räder gestellt. Die erste Zweibrücker Oldtimer-Rallye, in Zusammenarbeit mit dem „BMW Club Mobile Classic“, unter dem Motto „Forever Young“, startete am Samstag mit vielen faszinierenden Automobilen passend vor dem barocken Ensemble des Herzogplatzes.

Wer die historischen Modelle noch nicht kannte, der wurde ganz schnell und professionell von Moderator Klaus Lambert in die Geheimnisse der Veteranen, sowohl über Herkunft als auch Technik, vertraut gemacht. Der St. Wendeler ist seit über 25 Jahren europaweit Streckensprecher bei Autorennen, freut sich aber immer ganz besonders, Oldtimer-Events zu kommentieren.

Nachdem Zweibrückens Rosenkönigin Annika I. und Oberbürgermeister Marold Wosnitza die Rallye-Oldtimer vom Herzogplatz per Startflagge auf die Strecke durch Rheinland-Pfalz und das angrenzende Elsass verabschiedet hatten, füllte sich der Platz erneut mit „Oldies“, nämlich beim Zweibrücker „Oldtimertreffen“. Nicht nur die Autos, auch die Bewunderer waren oft älteren Datums, da sich viele noch mit den historischen Fahrzeugen identifizieren konnten oder Erinnerungen wach wurden. So zum Beispiel an den „Barockengel“, den BMW 502, aus der alten schwarz-weiß Fernsehserie „Funkstreife Isar 12“. Auch richtige Exoten standen auf dem Herzogplatz und bewegten sich später durch die Stadt zur „Versammlung“ und Bewertung auf dem Schlossplatz. Beispielsweise ein „Alvis“ aus Großbritannien, eine hier ziemlich unbekannte frühere Oberklasse-Marke mit einem Adler auf der Kühlerhaube.

Inzwischen hatten sich die Rallye-Teilnehmer auf die romantische Route durch Pfälzer Wald, Vorderpfalz und Elsass begeben, was auch erklärt, warum die Rundfahrt zur „Genuss-Rallye“ erklärt wurde. Von Wissembourg das Deutsche Weintor durchfahren, erwartete die Teilnehmer in Schweigen-Rechtenbach auf deutscher Seite ein zünftiges Barbecue, bevor im Dahner Felsenland noch eine Kaffeepause eingelegt und die herrliche Landschaft genossen wurde. Danach ging es, nach einer 170 Kilometer langen und sehenswerten Rundfahrt, wieder zurück nach Zweibrücken, wo gegen 17 Uhr die Zieleinfahrt abgewinkt wurde. Ein Gala-Abend mit Show-Programm im Fashion Outlet sorgte dann für einen stilvollen Abschluss des Tages in historischen Vehikeln.

 Veteranen unter sich: Auf dem Herzogplatz stellten sich am Samstag insgesamt 125 historische Automobile vor.

Veteranen unter sich: Auf dem Herzogplatz stellten sich am Samstag insgesamt 125 historische Automobile vor.

Foto: Volker Baumann
 Ein absoluter Exot von der Insel: „Alvis“ hieß bis 1967 eine in Großbritannien gebaute historische Automarke der Oberklasse.

Ein absoluter Exot von der Insel: „Alvis“ hieß bis 1967 eine in Großbritannien gebaute historische Automarke der Oberklasse.

Foto: Volker Baumann

Auch OB Wosnitza, der bei der Veranstaltung ebenfalls ins Schwärmen geriet, hatte aus einem früheren Erlebnis eine Story zu historischen Autos beizutragen: „Bei einem beruflichen Aufenthalt 2008 in Australien war ich auf der Suche nach einem geeigneten Fortbewegungsmittel und sah auf einem Platz ungefähr 1000 Autos stehen, bei denen ich die Qual der Wahl hatte“, beschreibt er seine Autosuche vor elf Jahren „Down Under“. Dann sei ihm zwischen all den flachen Karosserien im Hintergrund plötzlich ein „Buckel“ aufgefallen, der sich als weißer VW Käfer, Baujahr 1969 entpuppte. „Das perfekte Auto für Australien“, scherzte der OB, weil ohne Klimaanlage, dauerhaft laufender Heizung und Kunstledersitzen. Trotzdem sei es die erste Wahl gewesen. Seine Strategie mit dem Auto, in das er sich verliebt hatte: Bei Stopps vor der Ampel, möglichst irgendwo im Schatten der Bäume stehen. Es sei ihm sehr schwergefallen, das schöne historische Auto vor der Rückkehr nach Deutschland wieder zu verkaufen. So wussten viele Besucher der Rallye und des Treffens Geschichten zu erzählen, die erst wieder beim Anblick der Veteranen in der Stadt in Erinnerung kamen. So wurden sowohl die erste Rallye, als auch das vierte Oldtimertreffen in Zweibrücken ihrem Motto gerecht. „Forever Young“ zeigten sich Autos, Teilnehmer (der weiteste war 771 Kilometer aus Frankfurt/Oder angereist) und Zuschauer. Insgesamt waren 125 historische Wagen zu bewundern.

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