Vereine Neuer Kurs in altem Schattenboxen

Zweibrücken · Beim Tai-Chi-Shen-Verein in Niederauerbach beginnt im Februar ein neuer Kurs. Interessenten sind zum Schnupperabend eingeladen.

 Bernd Schuhmacher und Sandra Herbruck (vorne) leiten den neuen Tai-Chi-Kurs, der im Februar beginnt.

Bernd Schuhmacher und Sandra Herbruck (vorne) leiten den neuen Tai-Chi-Kurs, der im Februar beginnt.

Foto: Cordula von Waldow

Konzentrierte und gleichsam entspannte Ruhe herrscht am Donnerstagabend in der Günter-Hahn-Halle in Zweibrücken-Niederauerbach. Die Mitglieder des Vereins Tai-Chi-Shen üben sich in ruhigen, fließenden, meditativen Bewegungen. „Dabei basiert Tai Chi Chuan auf den Bewegungen der alten chinesischen Kampfkunst, nur verlangsamt und rezitativ“, erklärt Übungsleiter Bernd Schuhmacher.

Seit rund zehn Jahren ist der Zweibrücker Mitglied in dem 2002 gegründeten Verein und hat vor einigen Jahren gemeinsam mit Sandra Herrbruck die Trainingsleitung übernommen. Aktuell zählt der kleine Verein, der seinen Ursprung in Pirmasens hat, rund 20 Mitglieder. An der wöchentlichen Übungsstunde, jeden Donnerstag von 19.15 bis 20.15 Uhr, nehmen aktuell zwischen fünf und zehn Personen mittleren Alters teil. Bernd Schuhmacher kam damals mit Rückenproblemen über das Fittnesstudio des Vereinsvorsitzenden und Gründervaters, Matthias Hof, zum Tai Chi und ist geblieben.

„Das Hauptziel des Vereins ist es, möglichst vielen Menschen die gesundheitlichen Vorteile des Tai Chi nahezubringen und auch die Philosophie wie die mentalen Aspekte zu vermitteln“, zitiert der Übungsleiter aus der Vereinssatzung. „Wer Tai Chi regelmäßig übt, kann damit sein Herz-Kreislauf-System stärken, Bänder, Gelenke und Muskulatur festigen und seinen ganzen Organismus zur normalen regelvollen Tätigkeit anregen“, ergänzt Sandra Herbruck. Zu den Zielen des Tai Chi gehören unter anderem auch eine verbesserte Körperbeherrschung und Koordination sowie innere Ausgeglichenheit.

Die Selbstheilungskräfte des Körpers werden aktiviert und der Geist beherrscht. Doch auch der Aspekt der Selbstverteidigung ist in der ursprünglich als Kampfkunst entwickelten Philosophie des Tai Chi Chuan bis heute nicht verloren gegangen. Neben den gesundheitlichen Aspekten sei die Übungsstunde für die meisten Mitglieder ein willkommener Ausgleich zum Alltagsstress, der sie über die meditativen Bewegungen des „Schattenboxens“, wie Tai Chi auch genannt wird, entspannt, zur Ruhe und bestenfalls in die eigene Mitte führt. Im Sommer trainiert die Gruppe daher bei schönem Wetter auf der Wiese an der benachbarten Grundschule, am liebsten barfuß, in Verbindung mit der Natur und Mutter Erde.

„Es tut mir einfach gut!“, sagt Karin Schmitthenner-Feld aus Hornbach. Sie ist seit drei Jahren dabei und profitiert von einer Steigerung in Gesundheit und Wohlbefinden. Oliver Rubel therapiert seit sechs Jahren körperliche Probleme wie Wirbelsäule, Tinnitus und Migräne erfolgreich mit Tai Chi.

„Es unterstützt die Koordination. Ich bin ausgeglichener und reagiere im Alltagsgeschehen ruhiger und gelassener“, stellt eine Mittfünfzigerin fest. Außerdem ließe sich diese Sportart bis ins hohe Alter ausüben. „Auch, wenn jemand eingeschränkt ist in seiner Bewegung, kann er mitmachen“, betont Bernd Schuhmacher.

Am 1. Februar startet der Tai-Chi-Verein Shen einen neuen Kurs. „Bislang haben wir mit 108 Übungen gearbeitet. Jetzt wechseln wir auf das überall bekannte Peking-Tai-Chi mit nur 24 Bewegungsfolgen. Das ist einfacher zu merken und führt schneller zu Trainingserfolgen“, beschreibt Sandra Herbruck. Geeignet ist die ruhige Sportart für Körper, Geist und Seele für Menschen jeden Alters. Interessenten sind jeder Zeit gerne eingeladen, zu einer oder auch mehreren Schnupperstunden zu kommen, um zu prüfen, ob Tai-Chi etwas für sie ist, das sie auch beibehalten möchten. Der Beitrag beträgt dann zehn Euro pro Monat.

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