Kameras am Busbahnhof Videoüberwachung vorerst nur beim Umzug

Zweibrücken · Viele Zweibrücker Bürger wünschen sich allerdings eine dauerhafte Kontrolle öffentlicher „Brennpunkte“ mit dieser Technik.

 Überwachungskamera am ZOB

Überwachungskamera am ZOB

Foto: Jan Althoff

So schnell wie die Überwachungskamera am Zentralen Omnibus-Bahnhof (ZOB) in der Innenstadt hing (wir berichteten), ist sie auch schon wieder verschwunden. In aller Frühe hat die Truppe des Polizeipräsidiums für Einsatz, Logistik und Technik (ELT) aus Enkenbach-Alsenborn die Kamera gestern Morgen von der Straßenlaterne abmontiert. „Das war von Anfang an so geplant, es war ja nur ein Probelauf“, erklärt der Zweibrücker Polizeichef Matthias Mahl auf Anfrage. Man habe am Mittwoch lediglich die technische Seite der Überwachungskamera überprüft. Dabei wurde getestet, ob überhaupt eine Verbindung zur Einsatz-Zentrale zustande kommt und die Kamera in der richtigen Position und Winkel hängt, um möglichst exakte Live-Aufnahmen zu machen. „Das hat alles funktioniert“, versichert Mahl.

 Wann genau die Kamera wieder aufgehängt wird, konnte der Polizeichef dagegen nicht sagen. „Die Kollegen aus Enkenbach haben einen eng gestrickten Terminkalender.“ Sicher sei nur, dass man das närrische Treiben beim Fastnachtsumzug am 13. Februar genau im Blick haben werde. Da es bei solchen Großereignissen „immer wieder zu Zwischenfällen kommt“, habe sich die Polizei aus Sicherheitsgründen dazu entschieden, das Ganze auch per Kamera zu überwachen, erklärt Mahl. Im vergangenen Jahr habe man bereits beim Zweibrücker Stadtfest gute Erfahrungen mit der Überwachung von oben gemacht. Eine zweite Kamera soll zudem gegenüber dem Behördenzentrum Max 1 installiert werden.

 Am Aschermittwoch ist es dann in Zweibrücken aber nicht nur mit dem Fastnachtsumzug, sondern auch mit der Kameraüberwachung in der Innenstadt wieder vorbei. Denn die Polizei, so Mahl, plane nur anlassbezogen. Dauerhaft installierte Kameras an besonders stark frequentierten Plätzen seien dagegen eine Sache der Stadt. Nachdem es etwa am Busbahnhof vermehrt zu Körperverletzungen gekommen ist, hatte die Zweibrücker Polizei im vergangenen Jahr für eine Videoüberwachung an diesen „Brennpunkten“ plädiert.

 Auch im Zweibrücker Stadtrat  wurde das Thema bereits im September diskutiert – mit einem eindeutigen Tenor. Nach Vandalismus und Diebstählen bei der „Stadt am Wasser“ auf dem Exe sprachen sich damals sämtliche Fraktionen für eine Kontrolle des Bereichs mittels Kameras aus. Selbst die Datenschützer gaben ihr grünes Licht für nachts laufende Kameras am Wasserspielplatz.

 Die meisten Zweibrücker hätten mit der Überwachung an öffentlichen Plätzen kein Problem. Auf der Facebook-Seite des Pfälzischen Merkur wird rege diskutiert, viele wünschen sich sogar noch viel mehr Kameras. Dominik Schelian etwa fragt sich „Wenn es so gute Erfahrungen gibt, warum installiert man an den Brennpunkten nicht dauerhaft welche?“ Andreas Adamski meint dazu: „Genau an solche neuralgischen Punkte gehören diese Dinger auch.“ Auch Christina Mayerhoff würde sich wünschen, dass die Kamera am Busbahnhof hängen bleibt, da sich dort immer besonders viele Schüler tummeln. „Gerade zur Mittagzeit, wenn dort gedrängt und auch mal geschubst wird“ wäre es wichtig, einen Blick darauf zu haben. Die Überwachung öffentlicher Plätze mit viel Publikumsverkehr sei „immer sinnvoll“, schreibt Matthias Fricke. „Jeder Flugplatz und jeder Bahnhof hat diese Kameras. Die Leute, die rumheulen, sollten auch keine Autobahn benutzen. Die sind auch voll mit Kameras.“

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