"Man muss die Inhalte sinnvoll anpassen"

Zweibrücken. Das Vorhaben der angehenden schwarz-gelben Koalition, die Wehrpflicht auf sechs Monate zu verkürzen, hat man in der Zweibrücker Niederauerbach-Kaserne gelassen aufgenommen

 Bei einer Schießübung im Grundwehrdienst. Foto: dpa

Bei einer Schießübung im Grundwehrdienst. Foto: dpa

Zweibrücken. Das Vorhaben der angehenden schwarz-gelben Koalition, die Wehrpflicht auf sechs Monate zu verkürzen, hat man in der Zweibrücker Niederauerbach-Kaserne gelassen aufgenommen. Auf Merkur-Nachfrage sagt der stellvertretende Kommandeur, Major Thomas Cremer (Foto: pm): "Es ist eine politische Entscheidung, in deren Folge die militärische Leitung ihre Zielsetzung neu definieren muss." Vorgesehen sind ab dem 1. Januar 2011 drei Monate Grundausbildung, bei dem man zum Beispiel schießen lernt, danach zwei Monate Spezialausbildung und einen Monat Fachdienst in den Einheiten ableistet. Cremer: "Die Grundausbildung wird nicht angetastet, das Basiswissen also in der gleichen Zeit wie bisher vermittelt." Man müsse natürlich überprüfen, "welche Ziele man infolge des Beschlusses für die Grundwehrdienstleistenden setzt, wo Ausbildungsinhalte sinnvoll angepasst werden". Sechs anstatt neun Monate bedeuteten nicht unbedingt ein "weniger an Ausbildung", findet Cremer. Allerdings geht davon womöglich noch ein Monat Urlaub ab. Angaben dazu, wo und wie aus seiner Sicht an den Inhalten geschraubt werden könnte, macht der Major nicht. Mit einer Rekrutenschwemme durch die kürzere Grundwehrzeit rechnet Cremer am Standort Zweibrücken auch nicht. Exakte Zahlen nennt er keine, gibt aber an, dass in der Rosenstadt ohnehin weitgehend Soldaten stationiert seien, die sich über die Grundwehrzeit hinaus verpflichtet hätten: "Von daher wirkt sich die Verkürzung auf uns nicht besonders aus." Man müsse klar trennen zwischen Grundwehrzeit und der Vorbereitung auf Auslandseinsätze. Wer ins Ausland gehe, habe mindestens zwölf bis 15 Dienstmonate abgeleistet. "Es ist nicht so, dass Rekruten nach der Grundwehrzeit gleich zu solchen Einsätzen abkommandiert werden können", erläutert Cremer.

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