Mahnung zum Frieden

Rimschweiler · Der 7. Januar 1986 bleibt für die Rimschweiler Einwohner unvergessen. Mit einer Gedenktafel in der Dorfmitte wird jetzt an den Flugzeugabsturz erinnert, bei dem Ernst Pirmann ums Leben gekommen ist. Über 100 Bürger kamen zu einer Gedenkstunde.

 So sah der Merkur-Fotograf vor 30 Jahren die Absturzstelle in Rimschweiler. Foto: pma

So sah der Merkur-Fotograf vor 30 Jahren die Absturzstelle in Rimschweiler. Foto: pma

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 Ortsvorsteherin Isolde Seibert (vorne links) und Oberbürgermeister Kurt Pirmann (Vierter von links) bei der Gedenkveranstaltung. Foto: Wille

Ortsvorsteherin Isolde Seibert (vorne links) und Oberbürgermeister Kurt Pirmann (Vierter von links) bei der Gedenkveranstaltung. Foto: Wille

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"Ich feiere heute meinen 30. Geburtstag", sagte der 56-jährige Gerhard Lang bei der Gedenkveranstaltung anlässlich des 30. Jahrestages des Absturzes eines Kampfflugzeugs in Rimschweiler . Er war zu dem Zeitpunkt mit fünf, sechs weiteren Personen in der Gaststätte, unter deren Kegelbahn sich die F-15 Eagle bohrte. "Wir haben zunächst gedacht, dass jemand an die Wand gefahren ist", erinnert sich Lang.

Als die Wirtin rief, dass die Heizung explodiert sei, machten sich Lang und drei weitere Feuerwehrleute auf den Weg ins Gerätehaus. Erst dort haben sie über Funk erfahren, dass es einen Zusammenstoß zweier Flugzeuge gegeben habe. Genauer: Es war ein Zusammenstoß zweier Jets der US-Air Force bei einer "Luftkampfübung", sagte die Ortsvorsteherin von Rimschweiler , Isolde Seibert (SPD ), bei der Gedenkstunde, zu der über 100 Menschen gekommen waren. Dabei kamen der Rimschweiler Ernst Pirmann, der gerade im an die Gaststätte und die Kegelbahn angrenzenden Garten gearbeitet hatte, und einer der beiden Piloten ums Leben.

"Zwei Menschenleben ausgelöscht, Verletzte, die Bevölkerung in Angst und Schrecken, Sachschäden in Millionenhöhe, das ist die grausige Bilanz eines simulierten Luftkampfes über Zweibrücken", zitierte Seibert einen Leserbrief kurz nach der Katastrophe für den Zweibrücker Stadtteil. Weiter zitierte die Ortsvorsteherin aus einem Schreiben des damaligen Presbyteriums, in dem unter anderem die Zunahme der Tiefflugübungen und der Lärm auf dem Flughafen beklagt worden waren. Die Veranstaltung und die Tafel sollen "erinnern und mahnen, den Frieden zu wahren" und alles dafür tun, die Bevölkerung bestmöglich vor solchen Katastrophen zu schützen. Die Gefährdung der Bevölkerung durch Tiefflüge und Übungen sei nicht mit dem Hinweis auf die Erhaltung der Einsatzbereitschaft zu rechtfertigen.

"Das Schicksal fragt nicht, wenn es mit all seiner Grausamkeit zuschlägt", sagte Oberbürgermeister Kurt Pirmann (SPD ). Solche schrecklichen Ereignisse habe es zu der Zeit viele gegeben. Nicht aus Leichtfertigkeit der Piloten. Sie seien auch ein Teil des Kalten Krieges gewesen. Deshalb sei es gut, dass in der heutigen Zeit, in der es wieder an "vielen Ecken der Welt brennt" zum Frieden zu mahnen und zur Menschlichkeit aufzurufen.

Deshalb sei es auch gut, dass es solche Gedenkstätten gibt. Nicht nur auf Friedhöfen. Damit blieben die Erinnerung und die Mahnung erhalten, sagte Pirmann. "Das war eine gute Idee des Ortsbeirats", sagte Gerhard Janz, der Ernst Pirmann vor fast 30 Jahren mit anderen Mitgliedern des Sportkegelclubs zu Grabe getragen hat. "Der Platz ist auch gut ausgewählt."

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