Kriminalstatistik 2019 Leichter Anstieg der Straftaten

Zweibrücken · Die Aufklärungsquote in der Polizeidirektion Pirmasens ist noch einmal auf 71 Prozent gestiegen.

 Durch die Ermittlung US-amerikanischer Behörden wurden verstärkt Menschen aus der Region auffälig, die auf amerikanischen Kinderporno-Seiten unterwegs waren.

Durch die Ermittlung US-amerikanischer Behörden wurden verstärkt Menschen aus der Region auffälig, die auf amerikanischen Kinderporno-Seiten unterwegs waren.

Foto: dpa/Z5025 Peter Förster

(sf) Die Zahl der Straftaten im Bereich der Polizeidirektion Pirmasens (die Städte Zweibrücken, Pirmasens und der Landkreis Südwestpfalz) ist um 3,2 Prozent auf 8739 gestiegen. „Das ist nicht besorgniserregend“, sagte der Leiter der Polizeidirektion, Stefan Bauer, bei der Vorstellung der Kriminalitätszahlen. In den letzten zehn Jahren war die Zahl nur im vergangenen Jahr und im Jahr 2013 geringer. In Zweibrücken stieg die Zahl von 2383 auf 2515. Damit liegt die Zahl der Straftaten noch 73 unter dem Durchschnitt der letzten zehn Jahre.

„Aber die Aufklärungsquote ist noch einmal um ein Prozent auf 71 Prozent gestiegen“, stellte Bauer fest. „Das ist überdurchschnittlich hoch und liegt einiges über dem Landesdurchschnitt.“ Tötungsdelikte machten im vergangenen Jahr nur 0,08 Prozent der Taten aus. „Aber sie erregen viel Aufmerksamkeit“, sagte Bauer. In dem Bereich „Straftaten gegen das Leben“, ermittelt die Polizei in sieben Fällen. In vier Fällen blieb es beim Versuch. Wie bei der Tat im April, bei der eine Jugendliche eine andere im Bahnhof ins Gleisbett gestoßen hatte. Dazu kommen noch die Tötungsdelikte in Gebäuden am Mannlichplatz und an der Wilhelmstraße, wie der Leiter der Kriminalinspektion Dieter Gast erklärte.

Stark angestiegen sind Sexual-Straftaten um 53 auf 189. Bauer führte die Zunahme unter anderem auf die zunehmende Anzahl der Verfahren, die durch das amerikanische National Center For Missing & Exploited Children (NCMEC) zurück. Dabei geht es um Kinderpornographie, bei der auch Menschen aus der Südwestpfalz Seiten amerikanischer Anbieter herunterladen. Im vergangenen Jahr wurden 70 (im Jahr 2018 35) gemeldet.

Es gebe auch eine höhere Sensibilisierung bei dem Bereich, ergänzte Gast. Auch durch die „Nein-heißt-Nein-Kampagne“. Bauer merkte auch an, dass es bei dem Deliktfeld im Bereich der Zuwanderer Änderungen gebe. So würden Frauen erkennen, dass sie ein sexuelles Selbstbestimmungsrecht haben und ihre Ehemänner anzeigen.

Während die Zahl der Raubdelikte zurückging, stieg die Zahl der Körperverletzungen an. „Das kann uns nicht zufriedenstellen“, sagte Bauer. Wobei er sowohl in der Stadt Pirmasens wie auch der stellvertretende Leiter der Polizeiinspektion Zweibrücken, Eduard Englert, in Zweibrücken „keine Schwerpunkte“ feststellen konnte. Der Pressesprecher der Direktion, Werner Häfner, nannte ein geändertes Anzeigeverhalten als Begründung. „Früher blieb da vieles im Dunkeln. In Zeiten des Smartphones wird schneller die Polizei gerufen.“

Die Zahl der einfachen Diebstähle wird nach der Erfahrung der Polizei durch den Einsatz von Ladendetektiven beeinflusst. „Wenn da viele Detektive im Einsatz sind, werden mehr Fälle gemeldet.“ In Zweibrücken ist nach Aussage Bauers ein Großteil der Diebstähle dem Outlet geschuldet. „Wohnungseinbrüche belasten die Bürger“, sagte Bauer. Deshalb sei es erfreulich, dass die Zahl seit Jahren zurückgeht. Ebenso wie die Zahl der Wohnungseinbrüche.

Um 78 auf 826 ist die Zahl der Rauschgiftdelikte gestiegen. „Das ist eine Hol-Kriminalität“, erklärte Bauer. Der Anstieg sei auf den vermehrten Einsatz der Kollegen in dem Bereich zurückzuführen. Die Aufklärungsquote in dem Bereich liegt über 90 Prozent. Die hohe Zahl der Delikte und Tatverdächtige in Zweibrücken sei weiter auf die Justizvollzugsanstalt zurückzuführen.

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