Ein Zweibrücker Maler in zwei Welten

Zweibrücken · Das bewegte Leben des Carl Hermann Schmolze in Europa und den USA bewegt am kommenden Mittwoch, 9. September, den Historischen Verein. Der Künstler wurde erst nach seiner Emigration in die USA bekannt.

 „George Washington sitzt Gilbert Stuart für sein Porträt Modell“ lautet der Titel dieses Gemäldes von Schmolze. Foto: pma

„George Washington sitzt Gilbert Stuart für sein Porträt Modell“ lautet der Titel dieses Gemäldes von Schmolze. Foto: pma

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In Deutschland wurde er als 1848er Revolutionär zum Tode verurteilt, in Philadelphia wurde er ein renommierter Künstler: der 1823 in Zweibrücken geborene Maler , Zeichner, Karikaturist und Verseschmied Carl Hermann Schmolze. Über sein bewegtes Leben zwischen zwei Welten wird Professor Harald Lehmann im ersten Vortragsabend des Historischen Vereins Zweibrücken nach den Sommerferien, am Mittwoch, 9. September, berichten.

Studiert hatte der junge Zweibrücker an der Kunstakademie München, wurde dann in die Unruhen 1848/49 verwickelt, musste aus Deutschland fliehen, rettete sich nach England und wurde schließlich in Abwesenheit zum Tode verurteilt. In England schließt er sich in London dem Salon der Deutschen Emigranten um die Baronin Marie von Bruiningk an, in dem unter anderem Karl Schurz und Ferdinand von Freiligrath verkehrten. Später floh er in die USA, und zwar nach Philadelphia in Pennsylvania.

Bald war er in seiner neuen Heimat ein gesuchter Künstler, der unter anderem Bilder zur amerikanischen Geschichte und stimmungsvolle Darstellungen des amerikanischen Landlebens in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts schuf. Als sein Hauptwerk gilt das gewaltige Deckengemälde in der Music Hall von Philadelphia, dem ersten Opernhaus in den Staaten.

Prof. Lehmann ist es als Vorsitzendem der Zweibrücker Kulturgutstiftung Gehrlein-Fuchs gelungen, bisher unbekannte Ölgemälde und Zeichnungen von Carl Herman Schmolze zu erwerben, die sein künstlerisches Wirken eindrucksvoll belegen. Seine parodistischen und satirischen Zeichnungen belegen die Absicht jedes Karikaturisten, das, was man nicht sagen darf, mit dem Zeichenstift auszudrücken.

Carl Hermann Schmolze starb 1859 in seiner amerikanischen Wahlheimat, erst 36 Jahre alt. In Philadelphia hat sein Name noch immer einen guten Klang, in Zweibrückern dagegen ist sein Wirken kaum bekannt.

Zu dem am 9. September um 19 Uhr im Kapellenraum der Karlskirche beginnenden Vortragsabend sind Nichtmitglieder freundlich willkommen.

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