Träger des Mia-Münster-Preises Albert Haberer ist im Alter von 86 Jahren gestorben

St. Wendel · Der Kunstlehrer und bekannte Künstler erhielt 1999 den Mia-Münster-Preis der Stadt St. Wendel für sein Lebenswerk.

 Unser Archivfoto zeigt den kürzlich verstorbenen Künstler Albert Haberer im Jahr 1998 in seinem Atelier, aus dem er einen wundervollen Blick über das St. Wendeler Land hatte.

Unser Archivfoto zeigt den kürzlich verstorbenen Künstler Albert Haberer im Jahr 1998 in seinem Atelier, aus dem er einen wundervollen Blick über das St. Wendeler Land hatte.

Foto: Thiry, Wolfgang

Die St. Wendeler Kunstszene hat einen ihrer bekannten Vertreter verloren: Albert Haberer ist bereits am 15. April im Alter von 86 Jahren gestorben. Der 1933 in St. Ingbert geborene Künstler begann nach seinem Abitur 1954 sein Studium in Saarbrücken. Wie der Publikation „Albert Haberer – Bilder aus vier Jahrzehnten“ des St. Wendeler Museums zu entnehmen ist, belegte er zum einen die Fächer Geschichte und Kunstgeschichte an der Universität des Saarlandes sowie das Fach Kunsterziehung, das an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk unterrichtet wurde. 1962 kam er als Lehrer für Kunsterziehung und Geschichte an das St. Wendeler Cusanus-Gymnasium, wo er bis zu seiner Pensionierung blieb.

1999 erhielt Albert Haberer den Mia-Münster-Preis der Stadt St. Wendel für sein Lebenswerk. Wie Museumsleiterin Cornelieke Lagerwaard schreibt, wurde er nicht nur als Künstler gewürdigt, „sondern auch als Lehrer und Mensch“.

Ab 1976 war Haberer viele Jahre als Galerist tätig. So wollte er dazu beitragen, „die zeitgenössische Kunst einem breiten Publikum zugänglich zu machen“, schreibt Lagerwaard. Es war die „Galerie im Zwinger“, die auf Initiative von Haberer, Leo Kornbrust, Axel Büttner und Aloys Ohlmann gegründet wurde. Das Ausstellungsprogramm legten die Künstler fest, es gab aber auch Lesungen, Vorträge und Konzerte. Schnell wurde der „Zwinger“ zum kulturellen Treffpunkt in St. Wendel. Zehn Jahre wirkte Haberer mit, ehe er 1987 den dazugehörigen Verein verließ.

Gemälde in Öl, Acryl oder auch Collagen und Zeichnungen gehörten zu Haberers Werk. Eine umfangreiche Werkgruppe bilden die Architekturdarstellungen, außerdem ziehen sich Landschaftskompositionen wie ein roter Faden durch sein Schaffen. Mit Beginn der 1970er-Jahre nehmen die Werke des gebürtigen St. Ingberters gesellschaftskritische Züge an. Zu dieser Zeit entdeckte er die Collage als künstlerisches Ausdrucksmittel.

Über seine Lehrtätigkeit hinaus übernahm er von 1975 bis 1996 den Vorsitz der Landesfachkonferenz „Bildende Kunst für das Gymnasium“ sowie von 1975 bis 1985 den Vorsitz der Lehrplankommission Kunst auf Landesebene.

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