Nachdenkliches Stück Chawwerusch-Theater widmet sich Pflegenotstand

Zweibrücken · (fro) Gut besucht war die Aufführung des Chawwerusch-Theaters im Gemeindesaal Heilig Kreuz. Gut abgestimmt auch der Termin, denn der 14. Oktober ist der Welthospiztag und der Förderverein ist 15 Jahre alt geworden.

 Maria aus Polen muss helfen, damit eine deutsche Familie in der Pflege zurecht kommt. Dafür muss Maria ihre eigene Familie vernachlässigen.

Maria aus Polen muss helfen, damit eine deutsche Familie in der Pflege zurecht kommt. Dafür muss Maria ihre eigene Familie vernachlässigen.

Foto: leh

Die 15 Euro Eintritt pro Person kommen zu 100 Prozent dem Verein zu Gute. Die Hospizbewegung will schwerkranke und sterbende Menschen in der letzten Phase ihres Lebens begleiten, sowie ihre Angehörigen und Freunde unterstützen, sagt Karl Heiner, Vorsitzender des „Fördervereins für den ambulanten Hospiz- und Palliativ-Beratungsdienst Südwestpfalz“.

Das Stück „Maria hilf“ beschäftigt sich mit dem Pflegenotstand in Deutschland. Pflegebedürftigkeit bedeutet, dass Tag und Nacht jemand da sein muss, um sich um die betroffene Person zu kümmern. Das heißt, dass die Menschen sich dabei sehr nahe kommen. In dem Stück spielen drei Frauen mit: Die pflegebedürftige Mutter, deren Tochter und Pflegerin Maria, die aus Polen kommt, um hier Geld zu verdienen für ihre Kinder, die sie  zurückgelassen hat. Scheinbar einfache Fragen werden aufgeworfen: Wie fühlt man sich, wenn man fern der Heimat rund um die Uhr für einen pflegedürftigen Menschen da sein muss? Wie fühlt es sich an, wenn man selbst für kleinste Handreichungen Unterstützung braucht? Wie fühlt es sich an, wenn man neben dem Job und der Familie die Pflege der Eltern koordinieren muss? Es gibt auch lustige Momente in dem Stück. Es wird deutlich, wir brauchen eine neue Form der  Altersbetreuung. Das Stück endet beschwörend mit: „Maria hilf!“ Und das doppelsinnig: Maria meint die Pflegerin aus Polen und sicher auch Maria im Himmel.

90 Minuten herrschte atemlose Stille unter den 100 Zuschauern, Wilma Hilgert fand: „Mir hat es sehr gut gefallen, es ist realitätsnah“.

Am kommenden Sonntag um 10.15 Uhr findet der „besondere Gottesdienst“ in der Versöhnungskirche in der Röntgenstraße statt.

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