Saarbrücken Das Theater wird jetzt auch zur Galerie

Saarbrücken · Neue Reihe im Großen Haus präsentiert aktuell Arbeiten von Albert Herbig. Neues Format soll nach Corona weitergehen.

„Angela Merkel“ heißt dieses Bild von Albert Herbig.

„Angela Merkel“ heißt dieses Bild von Albert Herbig.

Foto: Herbig

Die Idee, Kunstausstellungen im Saarländischen Staatstheater zu zeigen, gab es schon im vorigen Jahr. „Wir hatten schon eine historische Ausstellung im Foyer und auch zum Weihnachtsmärchen hatten wir Bilder gezeigt“, erklärt Horst Busch, Chefdramaturg und künstlerischer Leiter Schauspiel des Saarländischen Staatstheaters. „Aber irgendwie hatte sich das dann vorerst wieder zerschlagen“, sagt er.

Horst Busch ist mitverantwortlich für das Motto der aktuellen Spielzeit, „Macht–Ohnmacht–Empowerment“. Dieses Motto war dem Saarbrücker Künstler und Galeristen Albert Herbig geläufig. „Er kam auf mich zu und fragte, ob er nicht ganz passend zu unserem Motto eine Reihe von Gemälden seines Zyklus „Macht“ ausstellen dürfte“, berichtet Horst Busch weiter.

Und da er die Idee der Ausstellungen als neuer Veranstaltungsreihe im Staatstheater nie aufgegeben hatte, bot sich eine Ausstellung mit Gemälden von Albert Herbig geradezu an. „Ganz wichtig bei der Konzeption dieser neuen Ausstellungsreihe ist uns, dass der Künstler sich auf unser jeweiliges Spielzeitmotto oder unsere Theaterstücke bezieht“, betont Horst Busch. Denn diese Ausstellungsreihe solle sich jetzt etablieren.

Der Anfang mit Werken aus dem Machtzyklus von Albert Herbig ist gemacht. Seine sehr großformatigen, hohen, rechteckigen Ölgemälde, die im Foyer zwischen die Fenster gehängt wurden, zeigen zuerst ein leuchtendes Farbenspiel von Gelb-­, Rot- und Orangetönen oder Gelb- und Blautönen. Erst beim zweiten Blick fällt auf, dass sich in diesen Gemälden auch Figuren herausbilden und hier ganz bekannte Persönlichkeiten. Denn ob Queen Elisabeth II. oder Angela Merkel – alle hier gezeigten Figuren bilden Macht ab.

Die Eröffnung der Ausstellung war noch vor dem Ausbruch des Corona-Virus. Und sie war sehr gut besucht. „Zuerst hatten wir uns Sorgen gemacht, ob überhaupt jemand kommt“, erzählt Horst Busch.

Dann aber war er überwältigt. „Es war wirklich voll. Und das Publikum war eine Mischung aus unseren Theaterbesuchern und Menschen aus der Kunstszene. Wir haben uns sehr gefreut.“

Die Ausstellung dauert noch bis Ende April. Aber ob man sie nochmal zu sehen bekommt, ist derzeit fraglich, da das Theater aufgrund der Corona-Pandemie vorerst geschlossen wurde. „Da befinden wir uns jetzt in der Phase der Ohnmacht“, spielt Horst Busch aufs Spielzeit-Motto an und lacht etwas verzweifelt.

Trotz allem ist schon die nächste Ausstellung anvisiert. „Am 3. Mai wird der Neunkircher Künstler Michael Erhardt seine Werke zur Rheingold-Premiere zeigen. In seinem Zyklus ist zu jedem Teil des Rings ein Gemälde angelegt“, erklärt Horst Busch. Michael Erhardt ist Mitglied im Berufsverband der Bildenden Künste Saar. Seine Werke sollen dann bis zum Ende der Spielzeit zu sehen sein.

Und auch darüber hinaus hat sich Horst Busch schon Gedanken gemacht. „Zur neuen Spielzeit im Herbst soll dann eine weitere, passende Ausstellung im Foyer gezeigt werden. Und zum Weihnachtsmärchen soll wieder was für Kinder zu sehen sein“.

Das Saarländische Staatstheater macht während der Corona-Zeit jeden Tag kleine  Clips, die man im Internet sehen kann. Dort soll auch die Ausstellung gezeigt werden. Man findet die Clips auf der Homepage des SST www.staatstheater.saarland und auch bei Facebook.

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