Bürger wollen sich Feier nicht vermiesen lassen

Zweibrücken · Eine komplette Sicherheit kann niemand gewährleisten. Darin sind sich Polizei, Stadt und die Besucher des Zweibrücker Stadtfestes einig. Die Sicherheitsleute mahnen in diesem Jahr allerdings zu erhöhter Aufmerksamkeit.

Der Schock nach dem Anschlag auf einem Musikfestival in Ansbach sitzt tief. Auch die Zweibrücker zeigen sich in den sozialen Netzwerken betroffen von der Tat - ist sie doch nun schon der vierte Anschlag innerhalb von nur sieben Tagen. Nun steht am Wochenende in Zweibrücken das Stadtfest auf dem Programm, welches sich die Feierwütigen aber nicht vermiesen lassen wollen. Nach dem Motto "Jetzt erst recht" wollen sich nahezu alle "nicht zu Hause einigeln und auch größere Feste in Zukunft nicht meiden". "Würde es uns abhalten, ginge bald niemand mehr vor die Tür", so einer der User in der Facebook-Gruppe "Zweebrigge". Doch auch das Interesse an sicherheitstechnischen Vorkehrungen ist groß.

Heinz Braun, Pressesprecher der Stadt, verweist hier auf ein Sicherheitskonzept, das gemeinsam mit Polizei , Rettungsdiensten, Feuerwehr und dem Ordnungsamt nach der Massenpanik während der Loveparade in Duisburg erarbeitet wurde. Diese sehe größere Flucht- und Rettungswege vor. Außerdem sei das Fest entzerrt worden. Das bedeutet, die einzelnen Bühnen und Angebote würden sich über die gesamte Innenstadt verteilen. Das Konzept werde jedes Jahr nach den Erfahrungen angepasst, so Braun. "Natürlich gibt es auch ein verstärktes Auftreten von Ordnungsamt und Polizei ", informiert der Pressesprecher. Dazu kämen noch 20 Sicherheits-Mitarbeiter, die aufpassen sollen. Vier weitere seien in diesem Jahr für die Vertiefung des Alexandersplatzes vorgesehen. "Wir haben auch die Möglichkeit, schnell einzelne Plätze zu räumen", ergänzt Braun, der klarstellt, dass eine komplette Absage des Stadtfestes nicht zur Debatte stehe. Er appelliert allerdings an die Besucher, aufmerksam zu sein und ungewöhnliche Beobachtungen schnellstmöglich der Polizei , dem Ordnungsamt oder den Sicherheitsleuten zu melden.

Das ist auch die große Bitte des Zweibrücker Polizeichefs Matthias Mahl, der unterstreicht, dass seine Beamten auch auf die Hilfe der Bürger angewiesen seien. Während des Stadtfestes werden seit einigen Jahren schon einzelne Besucherströme auch mit Kameras beobachtet (wir berichteten mehrfach). Die Zahl der Einsatzkräfte orientierten sich am letzten Stadtfest. Es gebe selbstverständlich ein Notfallkonzept.

Nach dem Vorfall in Ansbach will Mahl die Sicherheitsvorkehrungen überdenken. Natürlich würden auch Taschen, Rucksäcke oder andere von den Gästen mitgeführte Behältnisse vereinzelt kontrolliert. Bei 30 000 Besuchern an einem Abend und einem solch großen Gebiet sei eine komplette Kontrolle allerdings nicht realisierbar. Auf alle Fälle würden die Polizisten ihre Aufmerksamkeit noch weiter verstärken.

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