Universität Mainz hat wohl NS-Raubgut in Bibliothek

Mainz · In der Bibliothek der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz steht wohl NS-Raubgut. Erste Recherchen lieferten Indizien, dass einige der Kunstgeschichte-Bücher im Uni-Bestand einst von den Nationalsozialisten unrechtmäßig entzogen wurden, teilte die Universität gestern mit. Ein neues Projekt unter der Leitung der Mainzer Kunsthistorikerin Elisabeth Oy-Marra solle die Herkunft der Bücher klären.

Die fraglichen Bücher stammen aus der Kunsthistorischen Forschungsstätte Paris (KHF), die 1942 von den NS-Besatzern in Paris gegründet wurde. Nach der Schließung des Instituts gingen 3080 Bücher - vor allem Auktionskataloge sowie kunstgeschichtliche Fachpublikationen - an die Universität Mainz über.

Mit dem Forschungsprojekt soll auch der Aufbau der KHF-Bibliothek geklärt werden. "Wir sehen es als Auftrag und Verpflichtung an, die Herkunft uns anvertrauter Bestände zu klären und Provenienzforschung aktiv zu unterstützen", erklärte Universitätsbibliothek-Direktor Andreas Brandtner.

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