Kolumne: Unsere Woche Ein Kreuz macht gar nicht so viel Arbeit

Käshofen war bislang kein Thema in Zusammenhang mit der Zweibrücker Oberbürgermeister-Wahl. Dabei lohnt der Blick in das Nachbardorf sehr. Diese Woche hat der „Bund der Steuerzahler Rheinland-Pfalz“ Käshofen den „Spar-Euro“ verliehen.

Bürger-Engagement in Käshofen und die Oberbürgermeister-Wahl in Zweibrücken.
Foto: SZ/Robby Lorenz

Dass Käshofen schuldenfrei sei, liege insbesondere am „ehrenamtlichen Engagement seiner beherzten Bürger“. Bei Festen seien – trotz nur 680 Einwohnern – über 100 freiwillige Helfer im Einsatz. Käshofer Bürger pflasterten 2017 den Platz am Dorfgemeinschaftshaus in 1000 Stunden unbezahlter Arbeit, kürzlich kamen 350 Stunden für den Anbau dazu. Schon 2012 packten Ehrenamtliche 700 Stunden lang beim Bau der Multifunktionshalle an. Über Patenschaften pflegen Bürger gemeindeeigene Grünflächen und halten Plätze und Straßen sauber.

Was das mit Zweibrücken zu tun hat? Rufe ich zu ähnlichem Einsatz auf? Nein – das wäre zwar durchaus wünschenswert, ist jedoch für Städte, wo der soziale Kitt viel lockerer als in Dörfern ist, eine unrealistische Vision. Aber: Man kann sich auch ohne Arbeitsschweiß engagieren! Wenn Käshofer Bürger allein bei den drei Großeinsätzen 2000 Arbeitsstunden leisten, müssten die Zweibrücker Bürger es doch wenigstens schaffen, ein Kreuz auf dem Wahlzettel zu machen, damit sich ihre Stadt möglichst gut entwickelt. Zumal am Sonntag zwei (sehr) gute OB-Kandidaten zur Wahl stehen, die von Persönlichkeit und Programm her durchaus Alternativen bieten. Doch beim ersten Wahlgang lag die Wahlbeteiligung bei nur 44,8 Prozent. Vielleicht schaffen wir es ja, dass diesmal wenigstens jeder Zweite wählen geht.

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