Kitas in Zweibrücken Wo Musik hoch im Kurs steht

Rimschweiler · In den Zweibrücker Kindertageseinrichtungen werden die Weichen für den Nachwuchs mitgestellt. Und das überall mit anderen Schwerpunkten und Besonderheiten. In einer Serie stellt der Merkur die rund 20 Einrichtungen in der Rosenstadt vor. Heute: die protestantische Kindertagesstätte in Rimschweiler.

 Die Kinder in Rimschweiler lieben das große, naturnahe Außengelände.

Die Kinder in Rimschweiler lieben das große, naturnahe Außengelände.

Foto: cvw/Cordula von Waldow

Zwei Dreijährige kurven mit ihren Bobby-Cars durch den abgetrennten Flurbereich in der protestantischen Kindertagesstätte in Rimschweiler. Im Gruppenraum von „Blauland“ der zwei- bis vierjährigen Kinder wird gleichzeitig gebaut, gespielt, gemalt. Wer will, kann sich auch in die Kuschelecke zurückziehen. „Unser Kindergarten wurde 1975 gebaut und erfüllt auch heute noch unsere Bedürfnisse“, freut sich Verena Hartmann, die seit vielen Jahren die Einrichtung leitet. In der großzügigen Eingangshalle steht der Esstisch der Gruppe Buntland für die vier- bis sechsjährigen Kinder. Dort ist ebenso eine Bauecke eingerichtet wie eine Ecke zum Puppenspielen oder sich verkleiden – vor dem großen Spiegel. Bis zehn Uhr dürfen die älteren Kinder frei spielen, aus den mitgebrachten Taschen frühstücken oder im Turnraum toben. Am liebsten spielen die Jungen hier Fußball mit Softbällen, die auch bei strammen Schüssen Mobiliar und Fenster schonen.

Im anschließenden Gruppenkreis übt Gertrud Supp an diesem Morgen ein rhythmisches Begrüßungslied mit den Kindern. Sie erklärt: „Musik ist einer unserer Schwerpunkte. Auf diesem Weg fördern wir auch die Spracherziehung.“ So hilft auch das Monatslied den Kindern, den Nachfolgemonat für den vergangenen September zu benennen. Der Kindergarten ist nach Felix zertifiziert. Neben dem täglichen Singen kommen auch die vielfältigen Orff-Instrumente mit einer großen Auswahl an Trommeln und anderen Rhythmusinstrumenten wie Rasseln bereits für die Kleinsten regelmäßig zum Einsatz. Während sich die altersgemäße Gruppengliederung im Kindergartenalltag bewährt, profitieren die Kleinen in den altersgemischten Musik- und Turngruppen davon, dass sie bei den Großen abschauen und durch Nachahmung von ihnen lernen können. An Stelle des Schlaf- und Wickelraumes der Gruppe „Blauland“ hat die Gruppe „Buntland“ einen Werkraum zum jahreszeitlichen Basteln und Gestalten und um Sinneserfahrungen zu machen, wie aktuell im selbst zusammengetragenen Kastanienbad.

Einen weiteren Schwerpunkt in der Erziehung und Förderung der Kinder legen Verena Hartmann und ihr Team bei der Naturpädagogik. Täglich geht es auf das große und mit Kletterhang naturnahe Außengelände und jede Woche in den Wald. Hier erleben die Kinder die Natur im Laufe der Jahreszeiten, entdecken Bäume, Pflanzen und Tiere. Im eigenen Garten wird angebaut: Gemüse pflanzen, gießen, Unkraut jäten und ernten macht die Kinder mit den Abläufen in der Natur vertraut. Regelmäßig ist zudem Pfarrer Reiner Conrad zu Gast, der mit den Kindern religiöse Lieder und biblische Geschichten erarbeitet. Alltags-Religion wird im Sozialverhalten eingeübt.

Seit der Erweiterung auf Unter-Dreijährige hat die Kita ihre Hortgruppe in der nahe gelegenen Grundschule untergebracht. Hier werden die Sechs- bis 14-Jährigen betreut. Sie erhalten warmes Mittagessen, erledigen ihre Hausaufgaben und gestalten ihre Freizeit. „Wir stehen so in engem Kontakt mit den Lehrern“, sieht Verena Hartmann einen Vorteil in der räumlichen Nähe. Die Vorschulkinder und Erstklässler besuchen sich gegenseitig, gestalten gemeinsame Projekte und feiern Feste wie Sankt Martin gemeinsam mit der Gemeinde.

„Wir sind sowohl in die Kirchengemeinde als auch in die Ortsgemeinde eingebunden“, bestätigt Verena Hartmann. Die ortsansässigen Vereine engagieren sich für den Nachwuchs ebenso wie die Eltern des Fördervereins.

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