Bald weniger Flüchtlinge zugeteilt?

Zweibrücken · Nur noch 500 statt 1500 Flüchtlinge hat das Land Rheinland-Pfalz im Februar nach eigenen Angaben auf die Kommunen verteilt. Nach Zweibrücken kamen allerdings trotzdem ähnlich viele Asylsuchende wie in den Vormonaten. Das soll sich aber in den kommenden Wochen ändern.

Deutlich weniger Flüchtlinge als zuvor hat das Land im vergangenen Monat nach eigenen Angaben auf die Kommunen verteilt. In Zweibrücken war davon aber bislang recht wenig zu spüren. Das solle sich jedoch in nächster Zeit ändern, verspricht die für die Verteilung zuständige Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD) in Trier.

Ende Februar beherbergte Zweibrücken 382 Asylsuchende, wie Stadtsprecher Heinz Braun auf Anfrage mitteilte - allerdings waren zehn Flüchtlinge kurz zuvor anerkannt worden und somit in den Zuständigkeitsbereich des Jobcenters gewechselt, was die Zahl noch vermindert hatte.

Seit Ende Januar sind Zweibrücken also 50 Flüchtlinge zugeteilt worden, denn damals betrug die Zahl der Asylsuchenden laut Braun 342. Dabei hatte Sozialamtsleiterin Birgit Heintz nach einem Gespräch von Vertretern derKommunen mit Ministerpräsidenten Malu Dreyer (SPD ), an dem Heintz teilgenommen hatte, allenfalls mit 20 neuen Flüchtlingen im Februar gerechnet und sich über "Luft zum Atmen" gefreut. Nun sind es doch wieder 50 geworden, was im Rahmen dessen liegt, was Zweibrücken auch in den Vormonaten zugeteilt bekommen hatte. Da seien es jeweils 50 bis 60 Asylsuchende pro Monat gewesen, sagte Heintz im Januar (dazu zählen nicht die Flüchtlinge am Flughafen, für die ja das Land zuständig ist). Das Integrationsministerium betont, im Februar wie angekündigt deutlich weniger Asylsuchende auf die Kommunen verteilt zu haben. "Seit Mitte Februar weist die ADD den Kommunen in Rheinland-Pfalz pro Woche nur noch 500 Asylsuchende statt wie bis Ende Januar üblich 1500 Menschen aus den Erstaufnahmeeinrichtungen zu", sagt Ministeriumssprecherin Astrid Eriksson auf Merkur-Anfrage. In den ersten beiden Februar-Wochen seien es jeweils 1000 gewesen. "Zur Entlastung der Kommunen wird das Land so die Verweildauer in der Erstaufnahme von bislang sechs bis acht Wochen auf drei Monate erhöhen. Diese Praxis wird so beibehalten unter der Voraussetzung, dass die Zugangszahlen der Flüchtlinge nicht wieder stark ansteigen", kündigte Eriksson an.

Die ADD teilte auf Merkur-Nachfrage mit, dass Zweibrücken in der Zeit vom 1. Januar bis 3. März insgesamt 82 Personen zugewiesen bekommen hat. Dies entspreche beinahe genau der Quote von 0,9 Prozent. "Die einzelnen Kalenderwochen können hier jedoch etwas variieren", sagte ADD-Sprecherin Eveline Dziendziol auf die Frage nach dem Grund für die trotz der Entlastung durch das Land recht hohen Februar-Zahlen in der Rosenstadt. "In den kommenden Wochen werden die Zuweisungen für Zweibrücken etwas geringer ausfallen, da zuerst Kommunen mit einer negativen Quote berücksichtigt werden." Die Rosenstadt befinde sich im positiven Quotenbereich.

Grundsätzlich sei in Zweibrücken trotz des anhaltenden Zustroms weiter alles im grünen Bereich, versichert Stadtsprecher Braun: "Wir kriegen das im Moment noch geregelt." Es erfolge weiter eine dezentrale Unterbringung, um Ghettobildungen zu verhindern. "Wir haben Glück, dass wir in Zweibrücken einen Überschuss an Geschosswohnungen haben", sagte Braun und verwies auf Unterbringungsmöglichkeiten im Besitz der Gewobau.

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