Auf den Spuren von Romantik und Gründerzeit

Zweibrücken. Einblicke in die Geschichte und das Leben im 19. Jahrhundert erhielten gestern die Besucher des Tages des offen Denkmals in Zweibrücken. Ein Höhepunkt war die Führung von Charlotte Glück-Christmann durch die Ausstellung "Schauplatz Freiheit - demokratische Tradition im Westrich"

 Bis heute ein Traum für alle Liebhaber alter Häuser in Zweibrücken: die Villa Ipser. Foto: pma

Bis heute ein Traum für alle Liebhaber alter Häuser in Zweibrücken: die Villa Ipser. Foto: pma

Zweibrücken. Einblicke in die Geschichte und das Leben im 19. Jahrhundert erhielten gestern die Besucher des Tages des offen Denkmals in Zweibrücken. Ein Höhepunkt war die Führung von Charlotte Glück-Christmann durch die Ausstellung "Schauplatz Freiheit - demokratische Tradition im Westrich". Diese Sammlung der Siebenpfeiffer-Stiftung im Stadtmuseum erinnert an die Entwicklung hin zum Hambacher Fest. Die Museumsleiterin zeigte den knapp 20 Gästen zuerst den Code civil, das französische Gesetzbuch, das Napoleon auf dem linksrheinischen Gebiet eingeführt hatte. Das Werk wurde auch von den späteren bayerischen Königen anerkannt, was dazu führte, dass es in dem Land zwei Gesetze gab. "Das war einer der Gründe, warum die Freiheitsbewegung hier entstanden ist", sagte Glück-Christmann, die auch die damals handelnden Personen und Ereignisse näher vorstellte. Besonders viel Beifall erhielt der Zweibrücker Musiker Michael Wack, der mit Liedern aus dieser revolutionären Zeit die Führung begleitete.Neben der Ausstellung gab es auch Busrundfahrten zu den verschiedensten Villen aus der Gründerzeit. "Nach dem deutsch-französischen Krieg und dem Beginn der Industrialisierung gab es in Zweibrücken einige Unternehmer, die zu viel Geld kamen", nannte Monika Link den Grund für die herrlichen Prachtbauten aus dieser Zeit. Die Fahrt begann am Rathaus, das zu dieser Zeit von dem Industriellen Christian Dingler bewohnt war. Dann ging es weiter zur Villa Schwinn. Diese gehörte einem der Miteigentümer des Ixheimer Nagelwerkes. Link zeigte den Teilnehmern außerdem das Hildgardhaus und den Mannlichplatz. Was wohl nur wenige Zweibrücker wissen: Der dortige Wittelsbacher-Brunnen stand bis 1939 vor dem Schloss. Die Rundfahrt führte außerdem zur Fasanerie, zur Weißen Kaserne, zur Villa Ipser und zu den früheren Winzerstuben in die Bismarckstraße.

Im Blick der Deutschen Stiftung Denkmalschutz stand auch der Hauptfriedhof. Auch dort gab es Führungen. Unter anderem konnten die Besucher die Grabstätten bekannter Zweibrücker, wie beispielsweise das von Johann Christian Freiherr von Hofenfels besuchen.

Roswitha Chéret, Vertreterin der Denkmalschutz-Stiftung in Zweibrücken, freute sich über die rege Beteiligung an den Besichtigungen. Sie unterstreicht die Bedeutung der Stiftung: "Bundesweit konnten wir seit 1985 über 3800 vom Verfall bedrohte Baudenkmale retten." nob

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