Arnzeimittel-Ausgaben sind in Pirmasens am höchsten, in Zweibrücken sehr niedrig

Zweibrücken · Nur wenige Kilometer liegen zwischen Zweibrücken und Pirmasens – bei den Arzneimittel-Ausgaben trennen die Nachbarstädte aber Welten. Das zumindest zeigt der Arzneimittelreport der „Barmer GEK“, der von Professor Daniel Grandt, Chefarzt am Klinikum Saarbrücken, erstellt wurde.

 Symbolfoto.

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Foto: Boris Roessler (dpa)

"Zweibrücken verursacht im Vergleich mit den anderen rheinland-pfälzischen Kreisen und kreisfreien Städten niedrige Ausgaben für Medikamente auf Kassenseite", teilt die Krankenkasse mit: "Die Arzneimittelausgaben der Krankenkasse pro Kopf in Zweibrücken lagen 2015 bei 465 Euro." Damit liege die Stadt unter dem Landesdurchschnitt von 484 Euro (Bundesdurchschnitt: 485 Euro) und im Vergleich aller 36 Landkreise und kreisfreien Städte in Rheinland-Pfalz auf Platz 27.

Dagegen lagen die Arzneimittel-Ausgaben pro Kopf in Pirmasens mit 803 Euro so hoch wie nirgendwo sonst in Rheinland-Pfalz. Im Vorjahr lagen die Ausgaben für Arzneimittel in Pirmasens noch bei 659 Euro, in Zweibrücken bei 494 Euro.

Während die Arzneimittel-Ausgaben in Zweibrücken also sehr niedrig sind, liegt ein Negativ-Rekordhalter nicht nur im Osten der Rosenstadt, sondern auch im Westen: Im Saarland verursacht der Saarpfalz-Kreis mit 528 Euro pro Kopf die höchsten Ausgaben aller saarländischen Kreise. Angaben zum Landkreis Südwestpfalz macht die Barmer nicht. Demografisch ließen sich die regionalen Unterschiede nicht erklären, betont die Barmer, "denn die Daten wurden nach Geschlecht und Alter standardisiert".

Die Barmer äußert den Verdacht, dass in Rheinland-Pfalz zu viele und zu teure Medikamente verschrieben würden. So gebe es "in kaum einem anderen Bundesland mehr Menschen, die mindestens fünf Medikamente pro Jahr zu sich nehmen". Zudem liege Rheinland-Pfalz im Bundesländervergleich nur auf dem elften Platz beim Einsatz von Biosimilars (Nachahmerprodukte von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln).

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