330 neue Gesellen „Ab heute sind Sie keine Lehrlinge mehr“

Zweibrücken · Die Kreishandwerkerschaft hatte zur Freisprechungsfeier ins Audimax der Zweibrücker Hochschule geladen.

 Gerrit Horn (Kreishandwerksmeister, links), Michael Wafzig (Regionaler Kreishandwerksmeister), Festrednerin Anita Schäfer, Junggeselle Max Wolfsteiner, Dieter Schnitzer (Handwerkskammer), Michael Lehnert (Handwerkskammer) und Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker.

Gerrit Horn (Kreishandwerksmeister, links), Michael Wafzig (Regionaler Kreishandwerksmeister), Festrednerin Anita Schäfer, Junggeselle Max Wolfsteiner, Dieter Schnitzer (Handwerkskammer), Michael Lehnert (Handwerkskammer) und Verbandsbürgermeister Jürgen Gundacker.

Foto: Volker Baumann

330 Absolventen der Sommergesellenprüfung 2017 konnte Kreishandwerksmeister Michael Wafzig am Sonntag im Rahmen der Freisprechungsfeier im voll besetzten Audimax der Hochschule Zweibrücken verkünden. Insgesamt hatten bei den von der Kreishandwerkerschaft Westpfalz betreuten Prüfungsausschüssen 289 Prüflinge teilgenommen, wovon 230 die Prüfung bestanden. Von der Handwerkskammer wurden noch einmal insgesamt 100 Prüfungszeugnisse zur Überreichung überlassen.

Michael Wafzig dankte allen Unterstützern der ehemaligen Azubis und richtete Appelle an die Junghandwerker, dem Handwerk treu zu bleiben und an die Politik, die Bedingungen für Handwerker gut zu gestalten. Im Handwerk vermischten sich Tradition und High-Tech, wobei die Digitalisierung gerade ein gutes Betätigungsfeld für junge Menschen im Handwerk geworden sei. Fortbildung sei wichtig und mit dem Hinweis, man solle nie glauben, genug zu wissen, zitierte er Konfuzius: „Dummheit ist nicht ‚wenig wissen‘, auch nicht ‚wenig wissen wollen‘, Dummheit ist ‚glauben, genug zu wissen‘“.

Die Bundestagsabgeordnete Anita Schäfer gratulierte den Prüflingen, die ab heute keine Lehrlinge mehr, sondern Gesellen seien und den Lohn für alle Mühen und Anstrengungen ernteten. Ab sofort könnten sie ihre Geschicke eigenständig lenken und würden dabei ein hohes Maß an Verantwortung übernehmen. Es sei passend, im Audimax der Hochschule zusammenzukommen, denn politisch arbeite man daran, die akademische und die handwerkliche Ausbildung enger miteinander zu verknüpfen. „Wir wollen innerhalb der dualen Ausbildung eine Harmonisierung mit der akademischen Bildung erreichen“, so die Politikerin.

Der Weg an die Universität sei den Absolventen genauso möglich wie der zum Meisterbrief. Die duale Ausbildung in Deutschland sei inzwischen in ganz Europa zum Vorbild geworden und Deutschland habe, dank dessen, mit 6,4 Prozent die geringste Jugendarbeitslosigkeit in der gesamten Europäischen Union. 6800 Betriebe in der Westpfalz beschäftigten laut Handwerkskammer rund 35 000 Mitarbeiter, davon 2200 Auszubildende in 42 Innungen. Nicht von ungefähr fände die überwältigende Mehrheit von mehr als 80 Prozent der Auszubildenden in Deutschland sofort nach der Lehre eine Stelle. „Bleiben Sie neugierig und bleiben Sie mit Leidenschaft dabei“, so ihr Wunsch an die künftigen Gesellen.

Nach der traditionellen Freisprechungsformel, verlesen von Michael Wafzig, bedankte sich Junggeselle und Tischler Max Wolfsteiner aus Steinalben im Namen aller Gesellen für die große Geduld, die alle auf dem Ausbildungsweg mit ihnen hatten, auch in stressigen und anspruchsvollen Zeiten, wo der Einzelne auch einmal an seine Belastungsgrenze gestoßen sei. Es gelte jetzt, neue Wege einzuschlagen und neue Meilensteine des Lebens zu erklimmen. Für die musikalische Untermalung des Festaktes sorgte „Mustard“, die Band der Kreismusikschule Südwestpfalz.

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